6-Jähriger gesund

War das Ballon-Drama nur inszeniert?

15.10.2009

In Colorado/USA geriet ein selbstgebauter Ballon außer Kontrolle. Alles nur Show?

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In den USA ist am Donnerstag eine dramatische Suche nach einem Sechsjährigen glimpflich zu Ende gegangen. Der kleine Falcon Heene, der in einem selbstgebauten Heliumballon allein am Himmel über Fort Collins im US-Bundesstaat Colorado vermutet worden war, wurde Stunden später gesund und munter in der Garage seiner Eltern entdeckt. Zuvor hatte sein Bruder gesagt, Falcon sei in den Ballon gestiegen.

Eine Aussage von Falcon lässt jetzt ganz Amerika diskutieren: „Ich machte es für die Show“, sagte der Sechsjährige zu einem TV-Team. Als Der Journalist nachfragen wollte, wurde der Vater des Jungen wütend und beendete das Interview.

Die dramatische Aktion hatte zuvor alle in Atem gehalten. Es hieß, der sechsjährige Falcon sei in der Gondel des Heliumballons, der sich losgerissen hatte. Augenzeugen berichteten sogar, dass der Junge aus dem Korb gestürzt sei.

Nation in Atem gehalten
Falcon habe sich jedoch die ganze Zeit über in einem Pappkarton in der Garage seiner Eltern versteckt und sei nie in dem Ballon gewesen, sagte der Sheriff des Bezirks Larimer, Jim Alderen. "Es ist nicht das erste Mal, dass wir mit Kindern zu tun haben, die sich aus Angst erst recht verstecken, wenn sie merken, dass sie gesucht werden." Die Suche nach dem Ballon und dem Buben war live im US-Fernsehen übertragen worden und hatte die gesamte Nation in Atem gehalten.

Die Polizei hatte den Ballon mit einem Rettungshubschrauber begleitet. Der gefährliche Flug in den Himmel, bei dem der Ballon auf bis zu 2.000 Meter Höhe getrieben wurde und 40 Stundenkilometer erreichte, endete auf einem Feld nahe Fort Collins - ohne Falcon an Bord. Erst fünf Stunden nach dem Verschwinden des Jungen wurde er in seinem Elternhaus entdeckt.

Angst vor dem Vater
"Ich war auf dem Dachboden und ich hatte Angst, weil mein Vater mich angeschrien hat", sagte Falcon an der Seite seiner Familie vor ihrem Haus nach dem glücklichen Ende der Suche. "Nachdem ich ein bisschen gespielt habe, habe ich ein Nickerchen gemacht und dann bin ich aufgestanden, weil mir so langweilig war." Falcons Vater Richard entschuldigte sich bei dem Sechsjährigen und versicherte, dieser würde für sein Versteckspiel nicht bestraft.

Die Polizei hatte sich bei der Suche auf die Aussage eines Bruders des Sechsjährigen gestützt, der darauf beharrte, gesehen zu haben, wie der Kleine in den selbstgebastelten Ballon stieg. Falcons Vater gilt nach lokalen Medienberichten als Amateurwissenschaftler, der in seiner Freizeit nicht nur Heliumballons baut sondern auch Stürme und Wetterphänomene studiert.

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