250 Euro Strafe

Beliebtes Urlaubsland führt Alkohol-Verbot zu bestimmten Uhrzeiten ein

11.11.2025

Im Urlaubsparadies Thailand gelten neue Regeln. Wer zur falschen Uhrzeit ein Bier trinken möchte, riskiert ab sofort ein saftiges Bußgeld von bis zu 10.000 Baht (etwa 250 Euro) für Touristen.

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Seit dem 8. November darf in Thailand Alkohol nur zu bestimmten Uhrzeiten getrunken werden. Laut dem neuen "Alcoholic Beverage Control Act (No. 2) B.E. 2568 (2025)" ist das Trinken von Alkohol nur noch zwischen 11 und 14 Uhr sowie zwischen 17 und 24 Uhr erlaubt. Wer außerhalb dieser Uhrzeiten Alkohol konsumiert, muss dann blechen. Zusätzlich ist das Trinken in Bahnhöfen und Zügen verboten.

Es gibt Ausnahmen. Hotels, internationale Abflughallen und lizenzierte Bars und Clubs sind von dieser Regelung ausgenommen und dürfen zu jeder Zeit Alkohol ausschenken.

Mehr Verkehrssicherheit

Thailand verschärft auch die Gesetze für Alkoholwerbung. Postings auf den sozialen Medien können als illegale Werbung gelten, wenn dort ein Alkohol-Logo sichtbar ist. Ein Vergehen kann für Gastronomen und Unternehmen sehr teuer werden. Bis zu 500.000 Baht (etwa 12.500 Euro) Strafen, plus tägliche Bußen bis 50.000 Baht, müssen Betroffene zahlen.

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Die Regierung unter Premierminister Srettha Thavisin verteidigt die neue Regelung mit mehr Verkehrssicherheit, besserem Gesundheitsschutz und dem Ziel, das exzessive Trinken in der Öffentlichkeit einzudämmen. In der offiziellen Bekanntmachung schreibt die Regierung von "zeitgemäßen Sanktionen". Das Gesetz wurde am 9. September in der Royal Gazette veröffentlicht.

Betreiber fürchten finanzielle Rückgänge

Kritik kommt vor allem aus der Gastronomie-Branche. Sorathep Rojpotjanaruch, Vorsitzender der Thai Restaurant Business Association, erklärt: "Dieses Gesetz wird enorme Auswirkungen auf die Tourismus- und Restaurantwirtschaft haben."

Auch Prapawee Hemathas von der Craft Beer Trade Association warnt vor den Folgen: "Viele kleine Unternehmen werden ums Überleben kämpfen". Vor allem in den Touristengebieten wie der Khaosan Road in Bangkok erwarten Gastronomiebetriebe massive finanzielle Einbußen. Laut einer Umfrage der Restaurantvereinigung erwarten mehr als 70 Prozent der Betriebe einen Rückgang in ihrem Nachtgeschäft.

Ausnahmen für bestimmte Lokale

Großbritannien, Australien und Kanada haben schon ihre Bevölkerung vor einer Thailand-Reise gewarnt. Das Trinkverbot gilt nämlich auch für Touristen.

Laut der thailändischen Regierung dürfen örtliche Polizeistellen sofort Verwarnungen oder Anzeigen ausstellen. Bei mehrfachen Verstößen droht sogar eine kurze Haftstrafe. Die Kontrollen sollen vor allem in den Touristenhochburgen wie Bangkok, Phuket, Chiang Mai und Pattaya stark zunehmen.

Die Tourism Authority of Thailand (TAT) versucht, die Lage etwas zu entschärfen. Sie haben bewusst Ausnahmen geschaffen. Ein Sprecher sagt: "Die Ausnahmen für Hotels, Flughäfen und lizenzierte Entertainment-Venues sollen sicherstellen, dass der Tourismus nicht übermäßig beeinträchtigt wird". 

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