Killer war als Pflegevater tätig

Der nette Mörder von nebenan

16.04.2011



Nachbarn beschreiben ihn als freundlich und nett. Doch der Deutsche hat drei Buben ermordet. Spuren führen auch nach Österreich.

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Deutschlands schlimmster Kindermörder wird von Nachbarn als „nett, intelligent und hilfsbereit“ beschrieben. Auch Fotos zeigen einen Mann mit freundlichem Grübchen-Lächeln und kurzen, dunklen Haaren. Er ist Pädagoge und Jugendbetreuer von Beruf.

Doppelleben
Doch der 40-jährige Martin N. war ein Monster mit perfekter Fassade und Doppelleben. Die Polizei suchte ihn jahrelang als den „Maskenmann“ und als „das Phantom“. Denn in schwarzer Lederkleidung und mit einer Motorradhaube getarnt, lauerte der Pädophile kleinen Buben auf.

Serienmörder
Den neunjährigen Dennis K. hat er aus einem Schullandheim entführt. Den achtjährigen Dennis R. aus einem Ferienlager. Und den 13-jährigen Stefan J. aus einem Internat. Wie berichtet, gestand Martin N. diese Woche kurz nach seiner Festnahme vor Fahndern einer „Soko“, die ihn seit zehn Jahren jagte, die drei Opfer vergewaltigt und ermordet zu haben.

Fälle in Österreich
Außerdem könnte er für mindestens 40 Fälle von sexuellem Missbrauch Minderjähriger verantwortlich sein. Nach der Verhaftung des Serientäters im Norden Deutschlands prüft die Kripo jetzt ungeklärte Anzeigen in Österreich und Frankreich, wo Martin N. auf Urlaub gewesen sein soll.

Intelligent
Während auf die „Soko“ jetzt Puzzle-Arbeit wartet, werden immer mehr Details aus dem Doppelleben des Killers bekannt: Martin N. gilt als hochintelligent, er spricht fließend Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Italienisch. Wohnungsnachbarn in Hamburg half der 1,93 Meter große Hüne, ihre Einkäufe zu tragen. Polizei-Profiler Alexander Horn dazu: „Wir wissen, dass Mehrfachmörder häufig sehr angepasste Menschen sind.“

Pflegevater
Davor lebte Martin N. in Bremen, ab seinem 21. Lebensjahr allein – und damit ohne soziale Kontrolle. Jüngster Verdacht: In dieser Zeit soll er Pflegekinder aus sozial schwachen Familien betreut haben. Die Akte werden jetzt überprüft. Die Mutter des Monsters brach bei seiner Verhaftung zusammen.
 

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