Nach über fünf Wochen

Dschungel-Wunder: Vermisste Kinder nach Flugzeugabsturz gefunden

10.06.2023

Happy End im Dschungel: Nach über fünf langen Wochen sind alle vier vermissten Kinder des tragischen Kleinflugzeugabsturzes im kolumbianischen Regenwald gefunden worden!  

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© Colombia's Armed Forces Press Office
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Das teilte Kolumbiens Präsident Gustavo Petro am Freitag auf Twitter mit. "Eine Freude für das ganze Land!", jubelte Petro. Die Geschwister - 13, 9, 4 und 1 Jahr alt - waren am 1. Mai verunglückt. Die Kinder wurden von Soldaten in der Nähe der Absturzstelle gefunden.

Spuren im Dschungel: Die Suche nach den Vermissten 

Die Geschwister waren mit einer Cessna 206, einem kleinen Propellerflugzeug, im Department Caquetá im Süden des Landes abgestürzt. In den unwegsamen Regionen sind private Kleinflugzeuge oft die einzige Möglichkeit, weite Strecken zurückzulegen. Bei dem Unglück kamen die Mutter der Kinder, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben. Bei der Suche nach den Kindern fanden die Soldaten Schuhe, Windeln, Haargummis, eine lila Schere, eine Babyflasche sowie eine provisorische Behausung aus Blättern und Ästen. Zudem entdeckten sie halbverzehrte Früchte, die den Hunger der Kinder während ihres Überlebenskampfes im Dschungel gestillt hatten.

 

 

 

Anhand dieser Fundstücke und Spuren gelang es den Soldaten, den bisherigen Weg der Kinder nachzuvollziehen. Zunächst entfernten sie sich vier Kilometer westlich von der Absturzstelle. Dann trafen sie offenbar auf ein Hindernis und änderten ihren Kurs gen Norden. Der dichte Regenwald in der Region erschwerte die Suche nach den Vermissten erheblich. Zudem regnet es dort beinahe ununterbrochen.

Indigene Überlebenskünste: Wissen als Rettungsanker

Die Kinder, drei Mädchen und ein Junge, gehören selbst einer indigenen Gemeinschaft an. Dank ihrer Ortskenntnis hatten sie bessere Überlebenschancen im Dschungel nach dem Absturz. Besonders auf die älteste Schwester konnte sich ihre Großmutter Fátima Valencia verlassen. "Sie hat immer eine fürsorgliche Rolle übernommen und die anderen mit in den Wald genommen", erzählte sie kürzlich in einem Radiointerview. "Sie kennt sich aus mit den Pflanzen und Früchten. Als indigene Menschen lernen wir schon von klein auf, welche essbar sind und welche nicht." 

 

 

 

Die Kinder in Kolumbien waren mit ihrer Mutter auf dem Weg zu ihrem Vater, der nach ständigen Drohungen durch eine Splittergruppe der Guerillaorganisation FARC aus der Region geflohen war. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der FARC verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert. Vor allem Indigene, soziale Aktivisten und Umweltschützer geraten immer wieder in das Visier der kriminellen Banden.

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