Skandal geht weiter

Giftiges Melamin nun auch in Zuckerln

26.09.2008

Achtung auch vor chinesischen Bonbons: Die auch im Ausland beliebten Zuckerln "White Rabbit" sind gifitg - sie enthalten Melamin.

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Ein chinesischer Hersteller hat am Freitag den Verkauf einer bekannten Bonbon-Marke gestoppt, weil die Süßigkeiten mit Melamin belastet sind. Die Firma Guanshengyuan erklärte nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua, der Export der traditionsreichen Marke "White Rabbit" sei ebenso eingestellt wie der Verkauf im Inland. In den Bonbons seien Spuren der gesundheitsschädigenden Chemikalie Melamin gefunden worden.

Zuckerln in Spanien
Wie die spanische Zeitung "El Pais" in ihrer Online-Ausgabe berichtet, wurden in den Städten Sevilla, Barcelona, Madrid und Murcia in verschiedenen Geschäften Gift-Zuckerln bereits entdeckt. Die Behörden haben die Süßigkeiten inzwischen vom Markt genommen.

Vier tote Babys
Durch Melamin, mit dem ein höherer Eiweißgehalt des Produkts vorgetäuscht werden soll, starben in China bereits vier Säuglinge, mehr als 53.000 Babys mussten wegen Krankheitssymptomen behandelt werden. 13.000 Kinder sind noch in Spitalsbehandlung.

Melamin taucht in immer mehr Lebensmitteln auf
Nach Milch, Keksen und Bonbons sind jetzt auch Baby-Müsli und Reiswaffeln vom Melamin-Skandal in China betroffen. Die Behörden von Hongkong teilten am Freitag mit, die giftige Chemikalie sei in Baby-Müsli der Firma Heinz gefunden worden. Daraufhin sei ein Rückruf angeordnet worden.

WHO-Kritik
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisierte indes die Vertuschung lokaler Behörden im Umgang mit dem Skandal um verseuchtes Milchpulver in China. Dadurch habe sich die Krise noch verschärft, wie der WHO-Vertreter in Peking, Hans Troedsson, am Freitag auf einer Pressekonferenz beklagte. Es habe Verzögerungen an mehreren Stellen gegeben, die vermutlich auf "eine Kombination von Ignoranz und absichtlichem Zurückhalten von Berichten" zurückzuführen seien. Troedsson sprach von "schwerwiegenden Vorkommnissen". Wenn Informationen sofort weitergegeben worden wären, hätte es nicht Erkrankungen in diesem Ausmaße gegeben. Troedsson hob aber hervor, dass die Zentralregierung angemessen mit dem Skandal umgegangen sei.

Foto: (c) APA

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