Philippinen

Hilfe gegen Ölpest unterwegs

17.08.2006

Im Kampf der philippinischen Behörden gegen die schlimmste Ölpest in der Geschichte des Landes rückt internationale Hilfe näher.

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Die Umweltorganisation Greenpeace entsandte nach eigenen Angaben ein Schiff in die Unglücksregion, das Säuberungs- und Eindämmungsausrüstung an Bord hat. Zudem trafen zwei britische Ölverschmutzungs-Fachleute ein.

Eine Woche nach dem Untergang des Tankers "Solar I" vor der zentral-philippinischen Küste strömte unterdessen weiter Brennstoff aus dem Wrack ins Meer. Das Schiff müsse schleunigst aus rund 900 Metern Tiefe geborgen werden, mahnte ein Sprecher der philippinischen Küstenwache am Freitag.

„Wir müssen schnell handeln“
"Es ist immer noch eine Menge Öl in dem Tanker. Wir müssen schnell handeln" , sagte der Sprecher der Küstenwache, Arthur Gosingan. Bisher sei vermutlich nur einer der zehn Brennstoff-Tanks leckgeschlagen. Durch das Salzwasser und den Wasserdruck bestehe allerdings die Gefahr, dass auch die anderen Tanks mit der Zeit undicht werden. Küstenwache und Marine seien nicht in der Lage, das Leck abzudichten, da es ihnen an entsprechendem Spezialgerät fehle, hieß es.

200.000 Liter ausgelaufen
Die "Solar I" war am 11. August mit rund zwei Millionen Litern Brennstoff an Bord in schwerer See gesunken. Mehr als 200.000 Liter sind nach Schätzungen von Umweltschützern bislang ausgelaufen. Mindestens 1.000 Hektar eines Meeresschutzgebietes wurden seither von der Ölpest in Mitleidenschaft gezogen, dazu auf 15 Quadratkilometern Korallenriffe sowie Seegras-Plantagen. Bis zu 10.000 Fischer müssen laut Behörden um ihre Lebensgrundlage bangen.

Die Besatzung des Greenpeace-Schiffes will nach Angaben der Organisation mit Hilfe von Experten und der Küstenwacht auch das Ausmaß der Verschmutzung und die Folgen für die Natur feststellen. Greenpeace in Südostasien rief die philippinische Regierung auf, die Erdölfirma Petron, die das Tankschiff gechartert hatte, zur Rechenschaft zu ziehen.

Die beiden von Petron entsandten britischen Fachleute werden sich ebenfalls ein Bild von den Schäden und den nötigen Maßnahmen für die Säuberung machen, wie eine Sprecherin des Unternehmens sagte. Die Experten sollen außerdem ermitteln, welche Ausrüstung für eine Bergung des gesunkenen Tankschiffs gebraucht werde. Schätzungen der Küstenwache zufolge wird es allerdings zwei Jahre dauern, bis die Verschmutzung durch die Ölpest beseitigt sein wird.

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