180 km/h

Mindestens 21 Tote bei schweren Stürmen in Südeuropa

25.01.2009

Stürme mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 180 Stundenkilometern haben im Süden Europas am Wochenende mindestens 21 Menschenleben gefordert.

Zur Vollversion des Artikels
© Reuters
Zur Vollversion des Artikels

Die meisten Opfer gab es in Spanien, wo allein am Samstag vier Kinder beim Einsturz einer Sporthalle in der Nähe von Barcelona starben. In Frankreich kamen acht Menschen um, aus Italien wurde ein Todesopfer gemeldet.

Vier Kinder bei Einsturz von Sporthalle getötet
Im katalanischen Sant Boi de Llobregat riss der Sturm nach Angaben der Regionalregierung das Dach einer Sporthalle ab und brachte eine Wand zum Einsturz, als sich 20 bis 30 Kinder darin aufhielten. Vier Kinder starben, mindestens neun weitere wurden verletzt. Medienberichten zufolge hatten sich die Kinder vor dem heftigen Sturm von einem Baseball-Platz in den Teil der Halle geflüchtet, der dann schließlich einstürzte.

In anderen Teilen Spaniens kamen weitere acht Menschen ums Leben. Von der baskischen Küste wurden mehr als 20 Meter hohe Wellen gemeldet. Zahlreiche Flüge fielen aus, im ganzen Land hatten Züge Verspätung. In Katalonien und in der Gegend um Valencia verursachte der Sturm Waldbrände.

Über dem Südwesten Frankreichs erreichten die Windböen Spitzengeschwindigkeiten von 184 Stundenkilometern. Laut Behördenangaben kamen dort insgesamt vier Menschen durch das Unwetter ums Leben. Vier weitere starben an Kohlenmonoxidvergiftung durch Stromgeneratoren. Zeitweise waren 1,7 Millionen Haushalte ohne Strom. Am Sonntagabend waren es immer noch 800.000 Haushalte.

Die Stromversorgung wieder herzustellen sei vordringlichste Aufgabe, sagte Präsident Nicolas Sarkozy nach einem Besuch in den Unwettergebieten. Nach Angaben des Stromversorgers RTE kann es bis zu fünf Tage dauern, bis alle an den Leitungen behoben sind. In den am stärksten betroffenen Departements Gironde, Landes und Lot-et-Garonne sollten am Montag die meisten Schulen geschlossen bleiben.

Der französische Wetterdienst sprach von dem schlimmsten Sturm seit zehn Jahren. Der Bahn- und Luftverkehr kam teilweise zum Erliegen. Die Flughäfen in Bordeaux und Toulouse waren stundenlang geschlossen. Im Department Aude wurde ein Fahrverbot erlassen.

Am Sonntag erreichte der Sturm Italien. In dem Ort Praiano an der Amalfiküste wurde eine Strand-Spaziergängerin von den Wellen ins Meer gerissen. Der Fährverkehr im Mittelmeer war gestört.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel