Dank auf Instagram

Nawalny: "So haben Piloten und Ärzte mein Leben gerettet"

25.09.2020

Nawalny dankt seinen Rettern mit einem emotionalen Posting auf Instagram: "Ohne die schnelle Reaktion wäre ich sicher nicht mehr am Leben"

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 Der vergiftete Kremlkritiker Alexej Nawalny hat den russischen Piloten und Ärzten im sibirischen Omsk für ihren Einsatz im Kampf um sein Leben gedankt. "Danke, ihr lieben unbekannten Freunde. Ihr seid gute Leute", schrieb Nawalny am Freitag auf Instagram. Ohne die schnelle Reaktion wäre er sicher nicht mehr am Leben. Jemand habe ihn umbringen wollen, "aber eine Verkettung glücklicher Umstände und klarer Handlungen" habe dies verhindert.
 
 
Nawalny war im August auf einem Inlandsflug in Russland zusammengebrochen. Die Maschine landete deshalb in der Großstadt Omsk, wo er auch versorgt wurde. Kurz darauf wurde der 44-Jährige auf Drängen seiner Familie nach Deutschland ausgeflogen und in der Berliner Charité behandelt. Wochenlang lag er in einem künstlichen Koma. Nach Angaben von Speziallaboren wurde er mit einem international verbotenen Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet. Russland weist bisher alle Vorwürfe zurück, in den Fall verwickelt zu sein.
 
Die Piloten hätten den Ernst der Lage sofort erkannt, schrieb Nawalny weiter. Auch für die Notärzte sei offensichtlich gewesen, dass er vergiftet worden sei und sie hätten ihm sofort das richtige Gegenmittel verabreicht. Sie hätten "zufällig eine Schlüsselrolle in meinem Schicksal gespielt". Später behaupteten die russischen Behörden, dass Nawalny gar nicht vergiftet worden sei.
 

Aus Spital entlassen

 
Nawalny wurde inzwischen aus der Charité entlassen. Er werde weiter in Deutschland an seiner vollständigen Genesung arbeiten, sagte seine Sprecherin Kira Jarmysch. Das werde aber mehrere Wochen und bis Monate dauern.
 
Der Fall belastet die Beziehungen zwischen Berlin und Moskau inzwischen erheblich. Moskau behauptet, dass Berlin nicht mit den russischen Ermittlern zusammenarbeiten wolle. Eine Kommission des russischen Parlaments schlug nun vor, dass Bundestagsabgeordnete mit der Duma eine gemeinsame Arbeitsgruppe zur Klärung des Falles einsetzen sollten. So soll der Fall unter parlamentarischer Kontrolle untersucht werden, hieß es. Die Kommission habe einen entsprechenden Brief an Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) geschickt.
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