Bräutigam erschossen

New Yorker Bürgermeister bedauert Kugelhagel

28.11.2006

Nach den tödlichen Schüssen auf einen farbigen Bräutigam durch Cops in New York hat Bürgermeister Bloomberg sein Bedauern ausgesprochen.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Für New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg ist die Vorgangsweise der Polizisten "inakzeptabel und nicht verständlich". Bloomberg traf am Montag mit Polizeichef Raymond Kelly und mehreren Bürgerrechtlern zusammen. Er sei "zutiefst beunruhigt", sagte der Bürgermeister nach dem Treffen zu Journalisten. Allerdings wolle er das Ergebnis einer offiziellen Untersuchung abwarten, bevor er sich eine Meinung bilde.

Massendemo für Wochenende erwartet
Schwarze Demonstranten hatten am Sonntag den Rücktritt von Kelly gefordert. Derweil riefen Bürgerrechtler für den 6. Dezember zu einer Massendemonstration vor dem New Yorker Polizeipräsidium auf.

Zwei Polizisten betrunken
Zwei der Zivil-Polizisten, die am Wochenende in New York 50 Schüsse auf einen unbewaffneten Schwarzen abgefeuert haben, waren offensichtlich nicht nüchtern. Das Opfer, gerade 23 und Vater von zwei Kindern, hätte wenige Stunden später vor den Traualtar treten wollen. Sein Tod sowie die schweren Verletzungen seiner beiden Freunde, die ebenfalls von den Polizeikugeln getroffen wurden, hat in New York Empörung ausgelöst.

Zwei Cocktails im Dienst erlaubt
Unterdessen wurden weitere Einzelheiten des tragischen Vorfalls bekannt. Ihnen zufolge war der Club, in dem der junge Bräutigam seinen Abschied vom Junggesellendasein feierte, wegen des Verdachts auf Drogenhandel und Prostitution unter Beobachtung. Zwei der fünf späteren Schützen hatten sich im Club selbst aufgehalten und nach Angaben des Fernsehsenders Fox dort auch Alkohol getrunken. New Yorks Polizeichef Kelly sagte am Montag dazu, dass Beamte in einem solchen Einsatz bis zu zwei Cocktails zu sich nehmen dürften.

Schüsse auf Unbewaffnete
Kelly ließ die fünf Beamten, die den Strip-Club "Kalua" im New Yorker Stadtteil Queens verdeckt ins Visier genommen hatten, inzwischen vom Dienst suspendieren. Die Schützen, zwei Weiße, zwei Schwarze und ein Latino, mussten ihre Waffen abgeben. Einer der weißen Polizisten hatte insgesamt 31 Schüsse auf das Auto der drei Opfer abgegeben. Hinterher stellte sich heraus, dass keiner der Insassen bewaffnet war. Auch im Auto wurde keine Pistole gefunden.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel