Geldsorgen

Rekordkriminalität bei Japans Senioren

07.11.2008

Japans Senioren werden immer krimineller: Auf Grund von Geldsorgen oder Einsamkeit begehen sie immer mehr Strafdelikte - vor allem Diebstähle.

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In Japan hat die Kriminalitätsrate der älteren Menschen einen Rekordstand erreicht. Im vergangenen Jahr wurde gegen 48.605 japanische Senioren ermittelt, wie aus einem am Freitag veröffentlichten Regierungsbericht hervorgeht. Dies seien viermal mehr als noch vor zehn Jahren.

Geldsorgen und Einsamkeit
Insgesamt begingen ältere Menschen 13,3 Prozent der Verbrechen im Jahr 2007, 1988 waren es noch 2,5 Prozent gewesen. Dabei sei die Zahl der Gesetzesverstöße insgesamt, Verkehrsdelikte ausgenommen, im gleichen Zeitraum um 8,1 Prozent zurückgegangen, heißt es in dem Bericht weiter. Japan hat eine der niedrigsten Kriminalitätsraten in der Welt.

Auslöser für die Kriminalität unter älteren Menschen sind vor allem Geldsorgen, Einsamkeit und Schwierigkeiten bei der Pflege von kranken Verwandten, wie aus dem Regierungsbericht hervorgeht. "Viele von ihnen sind isoliert von ihren Verwandten, leben allein in wirtschaftlich instabilen Verhältnissen und haben mentale oder physische Probleme." Fast zwei Drittel der von den über 65-Jährigen begangenen Delikte seien Diebstähle gewesen. Aber auch der Anteil an Morden sei um 40 Prozent angestiegen in den vergangenen 20 Jahren. Häufig seien Verwandte Opfer gewesen. Die Täter entschuldigten ihre Taten dem Bericht zufolge häufig mit Erschöpfung von der Pflege der Angehörigen.

Die Zahl der Japaner über 65 Jahre wird sich in den kommenden 20 Jahren den Erwartungen zufolge verdoppeln. Die Kriminalitätsrate unter den Senioren steigt jedoch laut Regierung in einem noch größeren Tempo.

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