Illegale Aktion gegen Hanf-Kunden

Schweizer Finanzpolizei spionierte heimlich bei uns in Österreich!

10.09.2019

Schweizer Grenzwächter sollen Käufer von Hanfsamen und -zubehör auf österreichischem Boden ausspioniert haben.

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Das Schweizer Grenzwachkorps soll im Rahmen der "Aktion Knobli" illegale Überwachungen und Observationen in Österreich durchgeführt haben. Laut Recherchen von "Blick.ch" sollen Grenzwächter an insgesamt vier Tagen in zivil in Vorarlberg "herumgeschnüffelt" haben. Der Grund: dort befinden sich zahlreiche "Grow-Shops", in denen man in Österreich völlig legal Hanfsamen und Zubehör für die Cannabiszucht erwerben kann. In der Schweiz ist die Einfuhr gewisser Hanfprodukte jedoch verboten.

Spionage-Krimi

Die Grenzwächter sollen auf österreichischen Parkplätzen vor einschlägigen Shops Schweizer Kunden ausspioniert haben. Die Kennzeichen-Nummern der Autos wurden an die Einsatzzentrale weitergeleitet, wo sie im System erfasst werden, sodass sie später an der Grenze gestoppt werden können. In Österreich wusste man von nichts: auf "Blick"-Anfrage zu etwaigen Operationen von Schweizer Behörden im Bundesland Vorarlberg gab Landesrat Christian Ganter (38) an, dass von "den von Ihnen erwähnten Observationen der Schweizer Grenzwache in Vorarlberg nichts bekannt ist".

Disziplinarmaßnahmen & Strafverfahren

In Österreich hätte man die Aktion der Schweizer nicht genehmigt, da auch Schweizer Kunden nach österreichischem Gesetz nichts verbotenes machen. Im Jahr 2019 sollen insgesamt 30 Personen mit, laut Schweizer Gesetzen, illegalen Betäubungsmitteln an der Grenze angehalten. Aufgeflogen soll die ganze Aktion durch einen mehr als kuriosen Vorfall: ein Schweizer Polizist wurde am Zoll mit Hanfsamen im Gepäck erwischt. Dieser stellte die Rechtmässigkeit des Vorgehens infrage. Derzeit sollen disziplinäre Maßnahmen gegen Ermittler des Grenzwachkorps geprüft werden.

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