Tierliebe

Sieben Monate Prozess um "Sorgerecht" für Affen

19.12.2007

Das Äffchen "Armani" hat ein 4.000 Dollar teures Spielzimmer. Jetzt streiten sich die "Eltern".

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© dpa - Bildfunk
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Sieben Monate hat eine Frau in den USA prozessiert, um das "Sorgerecht" für ihr Kapuzineräffchen zu erstreiten. Das Tier war im Mai von den Behörden beschlagnahmt worden, da seine Haltung in der Region Montgomery nahe der Hauptstadt Washington, wo Elyse Gazewitz lebt, verboten ist. Vergangene Woche ordnete ein Richter die Rückkehr des Affens zu seiner Besitzerin an. "Wenn er sprechen könnte, würde er sicher sagen: Danke, dass du dafür gekämpft hast, dass ich nach Hause kommen durfte", freut sich Gazewitz.

Beziehung zwischen Tier und Mensch
Das Urteil ist nach Einschätzung von Gazewitz' Anwältin ein Meilenstein für die US-Gesellschaft, da es die Besonderheit der Beziehung zwischen Mensch und Tier anerkenne. "Wir wollten, dass das Gericht anerkennt, dass sich Beziehungen zwischen Tieren und Menschen entwickeln", sagt Anwältin Anne Benaroya. "Für das Gesetz gibt es keinen Unterschied zwischen einem Tier und einem Rasenmäher. In den Augen des Gesetzes sind Tiere nur Gegenstände." Für Armanis Besitzerin Gazewitz jedenfalls ist das Äffchen mehr als nur ein Gegenstand: "Er ist mein Gefährte, mein bester Freund, meine Familie. Er ist ein lieber Bub, der diesen Alptraum nicht verdient hat", sagt sie und spielt mit dem Äffchen auf ihrem Schoß.

Äffchen von Behörden "festgenommen"
Dass die Behörden von dem Affen überhaupt erfuhren, hatte die Halterin sich selbst zuzuschreiben: Sie hatte ein Tierheim angerufen, um sich über die beste Ernährung für das 19 Monate alte Tier zu informieren. Die Mitarbeiter des Heims alarmierten die zuständigen Stellen, und umgehend standen Beamte vor Gazewitz' Tür, um Armani abzuführen. "Sie gaben mir nur 15 Minuten, um mich von ihm zu verabschieden", sagt die Frau. Für die Unterbringung ihres Lieblings im Zoo blätterte sie jeden Monat 1.300 Dollar hin. Doch für Armani ist Gazewitz nichts zu teuer: Jetzt spielt er wieder in seinem eigens für ihn eingerichteten Zimmer, dessen Gestaltung die Frau sich 4.000 Dollar kosten ließ.

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