Erstmals gefilmt
Zufälliges Erdbeben-Video liefert DIESEN bahnbrechenden Beweis
06.08.2025Erdbeben sind auch in Österreich keine Seltenheit – rund 70 Mal pro Jahr spürt die Bevölkerung ein deutliches Rütteln. Ganz anders in Myanmar: Ein Video liefert einen spannenden Beweis.
Meist bleibt es dabei, alle paar Jahre entstehen leichte Gebäudeschäden. Ganz anders aber das, was sich am 28. März 2025 um 12.50 Uhr Ortszeit in Myanmar ereignete.
Mit einer Stärke von 7,7 erschütterte ein gewaltiges Beben weite Teile des südostasiatischen Landes. Betonbauten stürzten ein, Straßenzüge wurden zerstört, ganze Landstriche verwüstet. Wochen- und monatelang bargen Helfer noch Leichen, am Ende zählte man mehr als 5.300 Tote.
Ein kurzer Videoclip wurde später zum Schlüssel für ein besseres Verständnis solcher Naturgewalten. Eine Überwachungskamera zeichnete den Moment des Bebens auf – nur 26 Sekunden, aber mit großer Wirkung. Das Video, das einen sich verschiebenden Hang und zerreißende Straßen zeigt, wurde millionenfach auf YouTube geklickt.
Zufällige Aufnahme liefert einzigartigen Beweis
Zwei Geophysiker der Universität Kyoto in Japan, Jesse Kearse und Yoshihiro Kaneko, stießen zufällig auf die Aufnahme – und sofort war ihnen klar: Dieses Video ist einzigartig.
„Ich habe das Video ein oder zwei Stunden nach dem Hochladen auf YouTube gesehen, und es lief mir sofort ein kalter Schauer den Rücken herunter“, sagte Kearse gegenüber der Seismologischen Gesellschaft Amerikas.
Gekrümmte Verwerfung
Denn: Noch nie zuvor war die Entstehung einer gekrümmten Verwerfung – also eine Biegung in der Bruchlinie – direkt auf Video dokumentiert worden. In einer Pixel-für-Pixel-Analyse rekonstruierten die beiden Forscher die Bewegung des Erdreichs. Das Resultat: Innerhalb von nur 1,3 Sekunden wurde der Boden entlang der Bruchkante um 2,5 Meter versetzt. Das entspricht einer Geschwindigkeit von 3,2 Metern pro Sekunde.
Kearse hatte sich in früheren Studien bereits mit sogenannten Harnischen beschäftigt – Bewegungsspuren auf Verwerfungen, die entstehen, wenn Gesteinsschichten aneinander reiben. Das Video liefert nun den ersten visuellen Beweis dafür, dass solche Verschiebungen nicht gleichmäßig, sondern abrupt und punktuell verlaufen können.
Ein wissenschaftlicher Gänsehautmoment – ausgelöst durch einen zufälligen Fund im Internet.