Tödlicher Keim

"Weltkriegs-Seuche" breitet sich in der Ukraine aus

12.11.2025

In den Kriegsgebieten der Ukraine breitet sich eine Krankheit aus, die man längst für besiegt hielt: Gasbrand. 

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Wie der britische Telegraph berichtet, schlagen Mediziner an der Front Alarm – die gefährliche Infektion, die schon im Ersten Weltkrieg zahllose Soldaten das Leben kostete, taucht nun wieder auf. Ursache ist die Kombination aus zerstörter Infrastruktur, mangelnder Hygiene und der brutalen Realität des Stellungskriegs.

Tödlicher Keim

Gasbrand entsteht durch Bakterien der Gattung Clostridium, die sich in tiefen, schlecht versorgten Wunden ansiedeln. Dort, wo kaum Sauerstoff hinkommt – in zerfetzten Muskeln oder verschmutzten Gewebeschichten – beginnen sie, Giftstoffe und Gase zu bilden. Innerhalb weniger Stunden kann das umliegende Gewebe absterben.

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Die Symptome sind dramatisch: starke Schmerzen, Schwellungen, Fieber und ein typisches Knistern unter der Haut, wenn sich Gasblasen gebildet haben. Ohne sofortige Behandlung endet die Infektion fast immer tödlich. Nur ein rascher chirurgischer Eingriff und hochdosierte Antibiotika können Leben retten.

Warum sich Gasbrand jetzt wieder ausbreitet

Die medizinische Lage an der Front ist katastrophal. Verletzte Soldaten liegen oft stunden- oder tagelang in Schützengräben, weil Evakuierungen durch anhaltende Angriffe oder zerstörte Wege kaum möglich sind. Notfallteams arbeiten unter widrigsten Bedingungen, häufig ohne sterile Ausrüstung, sauberes Wasser oder ausreichend Medikamente.

„Wenn eine Wunde nicht sofort gereinigt wird, ist sie eine Einladung für diesen Keim“, sagt ein ukrainischer Sanitäter laut Medienberichten. Hinzu kommt: Viele Antibiotika sind knapp oder gar nicht verfügbar. Einige Ärzte berichten bereits von Fällen, in denen die üblichen Medikamente kaum noch wirken.

Erste Fälle an der Front

Besonders betroffen sind laut Berichten Regionen im Osten und Süden der Ukraine – etwa rund um Saporischschja und Donezk. Genaue Zahlen gibt es nicht, doch die Zahl der Infektionen soll deutlich zugenommen haben. Frontärzte warnen, dass jeder Tag ohne ausreichende medizinische Versorgung neue Opfer fordert.
 

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