Treffen in Tokio

China und Japan einigen sich auf jährliche Treffen

07.05.2008

Ein "neuer historischer Startpunkt" der Beziehungen zwischen China und Japan war das Treffen am Mittwoch in Tokio.

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China und Japan wollen ein neues Kapitel in ihren Beziehungen aufschlagen und unter anderem jährlich Gipfeltreffen der führenden Politiker abhalten. Streitigkeiten um Gasreserven unter dem Meer sollen friedlich beigelegt werden. Das vereinbarten am Mittwoch der chinesische Staats- und Parteichef Hu Jintao und der japanische Ministerpräsident Yasuo Fukuda. Es ist der erste Besuch eines chinesischen Staatsoberhauptes in Japan seit zehn Jahren. Hu und seine Frau Liu Yongqing wurden mit allen Ehren von Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko empfangen.

Bei Gesprächen am Mittwoch in Tokio vereinbarten der chinesische Staats- und Parteichef und der japanische Ministerpräsident, den Territorialstreit um reiche Öl- und Gasvorkommen im Ostchinesischen Meer "so bald wie möglich" zu lösen. China hatte bereits 2003 mit der Gasförderung begonnen, Japan warf der Volksrepublik daraufhin vor, sich an japanischen Erdgasvorkommen zu bedienen. Seit 2004 waren elf Gesprächsrunden zwischen Tokio und Peking über das Thema gescheitert. In erster Linie geht es um die Kontroverse betreffend die Inselgruppe Senkaku (Diaoyu). Unter dem Meeresboden werden umfangreiche Erdölvorkommen vermutet. Japan hat von China auch mehr Transparenz bei den Militärausgaben gefordert.

"Neuer historischer Startpunkt"
In einer gesonderten Erklärung zum Klimaschutz nahm China den japanischen Vorschlag einer Halbierung der globalen CO2-Emissionen "zur Kenntnis" und erklärte, notwendige Maßnahmen mit anderen Ländern zu prüfen.

Hu sprach von einem "neuen historischen Startpunkt". Das umstrittene Thema Kriegsvergangenheit trat in der gemeinsamen Erklärung diesmal in den Hintergrund. In der Tibet-Frage begrüßte Fukuda die Gespräche Pekings mit Vertretern des Dalai Lama als "ersten Schritt". Hu sagte, die Kontakte würden fortgesetzt.

Die bilateralen Beziehungen waren unter dem früheren japanischen Premier Junichiro Koizumi bis 2006 auf einen Tiefstand gefallen. Mit seinen Wallfahrten zu dem Yasukuni-Schrein hatte Koizumi heftige Empörung in China ausgelöst. In dem shintoistischen Heiligtum werden auch Hauptkriegsverbrecher geehrt, wie der Protagonist des japanischen Militarismus und Expansionismus, General Hideki Tojo, Premier während des Zweiten Weltkriegs, der wegen der Aggressionskriege gegen China und andere asiatische Länder von einem internationalen Militärtribunal zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. 1932 hatten die Japaner mit der Zerstückelung Chinas begonnen und in der von ihnen besetzten Mandschurei den Marionettenstaat "Mandschukuo" errichtet. Peking kritisiert insbesondere, dass in japanischen Schulbüchern das im Dezember 1937 an der Zivilbevölkerung verübte Massaker japanischer Soldaten in Nanking, bei dem innerhalb mehrerer Wochen 300.000 Chinesen umkamen, heruntergespielt wird.

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