Atomenergie

Deutsche Kanzlerin Merkel bekennt sich zur Atomkraft

21.10.2006

Kanzlerin Merkel hält es wörtlich für "falsch, dass wir Kernkraftwerke abschalten, nur weil es so vereinbart ist".

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Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich klar zur Atomkraft bekannt. "Ich halte es für falsch, dass wir Kernkraftwerke abschalten, nur weil es so vereinbart ist", sagte Merkel am Samstag auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Wiesbaden in Anspielung auf den Koalitionsvertrag mit der SPD. "Die schlechte Botschaft ist aber: die Sozialdemokraten halten es leider für wichtig", fügte sie hinzu.

Dass es zu diesem Thema unterschiedliche Meinungen gebe, sei im gemeinsamen Vertrag festgelegt. "Das darf uns aber nicht davon abhalten, das Thema Energie überhaupt nicht mehr zu behandeln", unterstrich Merkel. " Wir stehen vor Herausforderungen, Szenarien zu entwickeln, wie wir unsere Energieversorgung in den nächsten Jahren sicher stellen."

Die Atomkraft sei dabei ein Thema, aber auch die Erneuerbaren Energien, an die die CDU mutiger herangehen müsse. Zugleich gelte es, die Abhängigkeit von ausländischen Energielieferanten zu verringern. "Selbst die USA haben inzwischen kapiert, dass strategische Abhängigkeit von Lieferanten auch politische Abhängigkeit bedeutet", sagte die Kanzlerin.

Die Koalition aus Union und SPD hatte vereinbart, nicht an dem unter der rot-grünen deutschen Bundesregierung vereinbarten Atomausstieg zu rütteln. Dieser sieht ein Abschalten des letzten deutschen Atomkraftwerks um das Jahr 2020 herum vor.

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