Wahl-Krimi in NYC
Erster Muslim könnte New York regieren
04.11.2025Die Bürgermeisterwahl in New York könnte die Spaltung der USA noch vergrößern. Wer der haushohe Favorit Zohran Mamdani ist, der einst Obama als "böse" bezeichnete.
Was haben Donald Trump und Barack Obama gemeinsam? Sie lehnen beide Zohran Mamdani als Bürgermeister von New York ab.
Erst seit 2018 US-Bürger
Der 34-Jährige aus Uganda stammende weit linke Überraschungs-Favorit ist erst seit 2018 US-Bürger. Und – das Wahlergebnis gibt es erst in der Nacht auf Mittwoch – er wäre der erste Muslim, der die de facto Hauptstadt der Welt – New York City – regiert.
Mamdani war freilich – letzte Sekunde Kampagnen von Medien wie New York Post hin oder her – der absolute Favorit für den Job des Bürgermeisters. Bei den demokratischen Vorwahlen hatte er sich für viele überraschend gegen den einstigen Gouverneur von New York, Andrew Cuomo, durchgesetzt.
Mamdani verspricht "leistbares Leben"
Mamdanis Pläne für die Stadt, die tief unter der Teuerung leidet – „leistbares Leben“, „eingefrorene Mieten“, „Gratis-Kindergärten“, Gratis-Busse“ – klingen zwar am Papier gut, sind aber laut Experten nicht realistisch.
Bürgermeister gegen NYPD
Zudem erschreckt der Mann, der einst Rapper werden wollte und dessen Vater Politikwissenschaften mit Schwerpunkt Post-Kolonialismus ist, neben dem eigenen demokratischen Establishment, auch die Finanzwelt an der New Yorker Wall Street und die New Yorker Polizei NYPD.
Wenige Stunden vor Verkündung des Wahlresultats – nachdem US-Präsident Trump New York mit dem Entzug von Geldmitteln im Fall des Mamdani-Sieges drohte – ließ Obama der NYT ausrichten, dass er „beeindruckt von Mamdanis Wahlkampf“ sei und auf einen „Austausch mit ihm“ setze. Mamdani hatte Obama vor zehn Jahren via Twitter als „böse“ bezeichnet. In den USA fürchten sie, dass ein Sieg Mamdanis die Spaltung der USA – zwischen Links- und Rechtsaußen – noch verschärfen und die Mitte verdrängen werde.