Kreml-Diktator

Geheim-Ziel: Das will Putin wirklich von Trump

15.02.2025

"Russland wird keine ernsthaften Zugeständnisse machen, weil es das Gefühl haben wird, den Krieg zu gewinnen", so der frühere US-Diplomat Max Bergmann.

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Ein politischer Paukenschlag: Donald Trump plant offenbar Verhandlungen mit Wladimir Putin über die Ukraine – ohne europäische Beteiligung. Der ehemalige US-Präsident will den Krieg schnell beenden, doch die Last der Umsetzung soll bei Europa liegen.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius warnt davor, dass die Europäer in diesen Gesprächen außen vor bleiben könnten. Auch der frühere US-Diplomat Max Bergmann sieht die Entwicklungen kritisch.

Putins Ziel: Eine "umfassende Lösung"

"Russland wird keine ernsthaften Zugeständnisse machen, weil es das Gefühl haben wird, den Krieg zu gewinnen. Trump könnte zustimmen, den Abzug der US-Truppen aus Europa mit Gesprächen über die Ukraine zu verknüpfen", so Bergmann gegenüber "Bild". Zudem strebe Putin angeblich eine "umfassende Lösung" an, die auf seine Forderungen von 2021 zurückgeht: die Nato-Truppen auf das Niveau von 1997 zu reduzieren. Dies hätte massive sicherheitspolitische Konsequenzen für Europa.

Keine echten Kompromisse von Russland

Bergmann, Direktor des Think Tanks "CSIS", bezweifelt, dass Putin an echtem Frieden interessiert ist. Vielmehr könnte er die USA und die Ukraine gegeneinander ausspielen. Eine zentrale Forderung dürfte sein, dass die USA den Nato-Beitritt der Ukraine blockieren und militärische Hilfe einstellen. Trump hatte bereits angekündigt, dass ein Nato-Beitritt der Ukraine als Teil eines Abkommens für die USA nicht infrage käme.

Putin könnte zudem Druck auf die Ukraine ausüben, um die russische Kontrolle über besetzte Gebiete anzuerkennen. Dabei wäre es vor allem Kiew, das Kompromisse eingehen müsste, während Moskau keine wesentlichen Zugeständnisse macht.

Strategie: Zwietracht zwischen Kiew und Washington

Bergmann glaubt nicht, dass solche Friedensgespräche langfristig Erfolg hätten. Die finanzielle Unterstützung der USA für die Ukraine sei bereits stark erschöpft. Russland hingegen halte an seinem Ziel fest, die Ukraine zu unterwerfen.

Ein wahrscheinliches Szenario: "Putin könnte die Ukraine für das Scheitern der Verhandlungen verantwortlich machen und Zwietracht zwischen Kiew und Washington schüren, während er weiterhin offensiv vorgeht", sagt Max Bergmann.

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