US-Superwaffe
Keine Bomben-Krater: Rätsel um Mini-Löcher in Irans "Atomberg"
22.06.2025Der Angriff der USA auf die iranische Urananreicherungsanlage Fordo sorgt weiter für internationale Aufmerksamkeit.
Nach Aussagen von US-Präsidenten Donald Trump, wonach der unterirdische Komplex „ausradiert“ worden sei, geben nun neue Satellitenaufnahmen erste Hinweise auf die tatsächlichen Folgen des Angriffs.
Demnach wurden mehrere bunkerbrechende GBU-57-Bomben – jede rund 13 Tonnen schwer – auf das tief in einem Berg gelegene Atomareal abgeworfen. Während iranische Staatsmedien behaupten, die Zentrifugen seien unbeschädigt geblieben, widersprechen erste Auswertungen dieser Darstellung zumindest teilweise.
Auf den Bildern selbst sind keine großflächigen Zerstörungen an der Oberfläche zu erkennen – keine Krater, keine sichtbaren Trümmer. Experten erklären das mit der Bauweise der Anlage: Die Bomben seien so konstruiert, dass sie tief ins Gestein eindringen und erst im Inneren detonieren. Das Fehlen oberirdischer Schäden sage daher nichts über die Lage unter Tage aus.
6 Einschlagstellen
Militäranalysten haben dennoch eindeutige Veränderungen festgestellt. So sind auf den Aufnahmen sechs punktuelle Einschlagstellen zu erkennen – laut US- und israelischen Experten exakt an jenen Positionen, an denen unterirdische Korridore oder Lüftungsschächte der Anlage vermutet werden.
Der israelische Geo-Analyst Ben Tzion Macales analysierte auf X (ehemals Twitter), die Einschläge zielten auf zentrale Verbindungsgänge, durch die die Urananreicherung erfolgt. Auch US-Nuklearexperte David Albright geht von Treffern an sensiblen Stellen aus: Seinen Angaben zufolge befinden sich die Einschläge nahe der Lüftungsschächte zu den unterirdischen Produktionshallen.
Auch die Nachrichtenagentur AP stützt diese Einschätzungen nach Auswertung mehrerer Satellitenbilder. Diese zeigen Veränderungen an der Struktur des Berges über der Anlage: Zuvor braune Gesteinspartien erscheinen nun grau, außerdem seien die Konturen des Massivs leicht verschoben – ein mögliches Anzeichen dafür, dass eine Explosion Trümmer aufgewirbelt oder eine Erdabsenkung ausgelöst haben könnte.
Nuklearprogramm ausgelöscht?
Ob der Angriff das Nuklearprogramm des Iran tatsächlich getroffen oder zurückgeworfen hat, bleibt vorerst offen. Klar ist: Die Aufnahmen deuten auf den Einsatz schwerer bunkerbrechender Munition hin – und darauf, dass der Angriff sorgfältig vorbereitet war, offenbar mit Unterstützung israelischer Geheimdienste.