1.500 Demonstranten

Kundgebung für die Monarchie in Nepal

07.01.2008

In Kathmandu sind 1500 Monarchisten auf die Straße gegangen: Sie protestieren für den Erhalt der Monarchie. Diese soll im Arpil abgeschafft werden.

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Rund 1.500 Unterstützer von König Gyanendra protestierten am Montag in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu gegen die Pläne der Übergangsregierung, die Monarchie im Himalaya-Staat abzuschaffen. "Rettet die Nation! Wir lieben unseren König", riefen die Demonstranten fahnenschwingend, während sie durch das Zentrum der Hauptstadt marschierten. Bisher ist es zu keinen Ausschreitungen gekommen.

Kamal Thapa von der monarchistischen Nationalen Demokratischen Partei sagte:" Wir waren lange Zeit ruhig und geduldig, aber jetzt sind wir verpflichtet, in die Öffentlichkeit zu treten um unsere Nation zu retten. Wie können die sogenannten großen Parteien für das ganze Land entscheiden, die 240 Jahre alte Monarchie abzuschaffen?"

Republik im April 2008?
Die Sieben-Parteien-Regierung des Landes, darunter ehemalige maoistische Rebellen, wollen nach einer Nationalversammlung Mitte April 2008 die Republik Nepal ausrufen. Das wurde Ende Dezember mit großer Mehrheit im Übergangsparlament beschlossen. Die Maoisten hatten 2006 den zehnjährigen Bürgerkrieg beendet, bei dem mehr als 13.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Voraussetzung für das Friedensabkommen und die Regierungsbeteiligung war die Abschaffung der Monarchie.

Ein Sprecher von Premierminister Girija Prasad Koirala gestand den Anhängern des Königs ihr Recht auf Demonstration zu, es würde aber nicht viel an der Situation ändern. "In einer Demokratie hat jeder einzelne und jede Organisation das Recht, auf friedliche Weise seine Meinung zu äußern. Aber die Entscheidung, die Monarchie abzuschaffen, ist das, was das Volk will", betonte der Sprecher.

Macht stark eingeschränkt
Der König des hinduistischen Landes hatte nach schweren Unruhen im April 2006 das 2002 von ihm aufgelöste Parlament wieder zusammentreten lassen. Seitdem sind seine Machtbefugnisse stark eingeschränkt. Eine Stellungnahme von Gyanendra zu den Ereignissen war nicht zu bekommen- die Presseabteilung des Königs schweigt seit April 2006 gegenüber den Medien.

Jahrhundertelang hatten die nepalesische Monarchen die absolute Macht im Land. Gyanendras Vorfahren werden traditionell als Reinkarnationen des Hindu Gottes Vishnu angesehen.

In eine schwere Krise geriet das Königshaus 2001 nach einem Massaker im Palast, bei dem der populäre König Birendra und andere Mitglieder seiner Familie nach offiziellen Angaben von dem betrunkenen Kronprinzen Dipendra erschossen wurden, bevor dieser sich selbst tötete. Den Thron bestieg Gyanendra, der laut Gerüchten innerhalb der Bevölkerung die Verantwortung für das Massaker trage.

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