Neue Aufrüstung

Russische Marine testet Interkontinental-Rakete

17.12.2007

Die Sinewa-Rakete hat eine Reichweite von 8900 Kilometern. Unterdessen verschärft Russland Drohungen gegen geplanten US-Raketenschild.

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© REUTERS/Stringer
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Ein russisches Untersee-Boot hat am Montag eine Interkontinentalrakete getestet. Wie die russische Marine mitteilte, wurde das Geschoss von einem U-Boot in der nördlichen Barentssee in den Fernen Osten Russlands geschossen. Es handle sich um eine Rakete des Typs Sinewa, die eine Reichweite von 8900 Kilometern hat.

Nuklear bestückt
Sie wurde im Juli in Betrieb genommen und kann mit vier nuklearen Sprengköpfen bestückt werden. Die Rakete habe das Testgelände in Kura auf der Halbinsel Kamtschatka "in der vorgesehenen Zeit" erreicht, sagte ein Marine-Sprecher.

KSE-Vertrag außer Kraft gesetzt
Erst am Mittwoch hat Russland den Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) offiziell außer Kraft gesetzt.

Drohungen gegen geplanten US-Raketenschild
Russland hat seine Drohungen gegen das von den USA geplante Raketenabwehrsystem in Osteuropa weiter verschärft. Der geplante US-Raketenschild könnte zum Ziel russischer Raketen werden, warnte der Kommandant der Strategischen Streitkräfte, General Nikolai Solowzow, am Montag. Die Armee müsse alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um Russlands Potenzial atomarer Abschreckung zu schützen, sagte Solowzow laut der Nachrichtenagentur Interfax. Er schließe nicht aus, dass die geplanten Abwehr-Anlagen in Polen und Tschechien "als Ziel für einige unserer Interkontinentalraketen ausgewählt werden", sagte Solowzow.

Raketenschild direkte Bedrohung für Russland?
Die USA wollen in Tschechien eine Radaranlage errichten und in Polen Abfangraketen stationieren, um nach eigenen Angaben gegen mögliche Angriffe etwa des Iran gewappnet zu sein. Die Pläne stoßen auf heftigen Widerstand in Moskau, das sie als direkte Bedrohung auffasst. Bereits am Wochenende hatte der russische Generalstabschef Juri Balujewski gewarnt, das geplante Raketenabwehrsystem in Osteuropa könne durch mögliche Missverständnisse einen russischen Gegenangriff auslösen.

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