Dmitri Medwedew
Russland droht NATO mit „Krieg in vollem Umfang“
15.09.2025Eine neue Drohgebärde aus Moskau: Dmitri Medwedew, enger Putin-Vertrauter und stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, hat der NATO mit einem „Krieg in vollem Umfang“ gedroht.
Auf Telegram spottete der ehemalige Präsident über die europäische Verteidigungsmission „Eastern Sentry“, die unter anderem Polen vor russischen Drohnen schützen soll. Sollte die NATO jedoch russische Drohnen direkt ins Visier nehmen, „bedeutet das nur eines – einen Krieg zwischen NATO und Russland“, so Medwedew.
Russland weist ab, gezielt NATO-Länder wie Polen anzugreifen. Doch zuletzt hatte Warschau mehrfach von Drohnen-Incursions berichtet. Auch Rumänien meldete am Wochenende einen Luftraum-Verstoß.
NATO rüstet auf – Polen fühlt sich provoziert
Frankreich, Deutschland und Dänemark kündigten an, ihre Luftstreitkräfte für die polnische Verteidigung einzusetzen. Großbritannien erklärte, man sei „vollständig bereit, seinen Teil beizutragen“.
Polens Außenminister Radosław Sikorski warf Moskau einen gezielten Test der NATO-Reaktionsfähigkeit vor und forderte, russische Drohnen und Raketen konsequent abzuschießen: „Technisch wären wir dazu in der Lage. Aber die Entscheidung muss gemeinsam fallen.“
Selenskyj warnt vor Ausweitung des Krieges
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einer „offensichtlichen Kriegsausweitung“ durch Russland. Er forderte neue Sanktionen und ein gemeinsames Verteidigungssystem: „Wartet nicht, bis Dutzende Shaheds und Raketen einschlagen, bevor endlich Entscheidungen fallen.“
Trump droht mit Sanktionen
Auch die USA meldeten sich zu Wort. Präsident Donald Trump warnte Moskau nach einem Treffen mit Putin in Alaska, er sei bereit, „massive Sanktionen“ zu verhängen – allerdings nur, wenn auch alle NATO-Staaten mitziehen und ihre Ölkäufe aus Russland einstellen. „Diese Ölimporte schwächen eure Verhandlungsposition dramatisch“, so Trump.
Kämpfe an der Front dauern an
Währenddessen gehen die Gefechte in der Ukraine weiter. Zelensky berichtete von ukrainischen Fortschritten im Grenzgebiet Sumy und „schweren Verlusten“ der russischen Armee in Donetsk und Kharkiv.
Moskau hingegen verkündete die Einnahme mehrerer Dörfer an der Grenze zur Region Dnipropetrowsk. Auch in der Region Kherson wurden bei Drohnen- und Artillerieangriffen erneut Zivilisten getötet.