Georgien-Krise

Schewardnadse kritisiert Gorbatschow

18.08.2008

Eduard Schewardnadse im ÖSTERREICH-Interview zur Georgien-Krise: "Gorbatschow redet Blödsinn"

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Eduard Schewardnadse, ehemaliger Präsident Georgiens und davor Außenminister der Sowjetunion, geht anlässlich der Georgien-Krise mit Ex-Sowjet-Präsident Michael Gorbatschow hart ins Gericht. "Gorbatschow redet Blödsinn, wenn er sagt, Georgien sei Schuld an der russischen Invasion", erklärte Schewardnadse gegenüber der Tageszeitung ÖSTERREICH (Dienstag-Ausgabe).

"Ich finde keine andere Erklärung, als diese: Das ist eine Aggression gegen eine unabhängige, demokratische Republik. Ich schlage Gorbatschow vor, mehr über die Aggressivität Russlands nachzudenken, statt einfach Georgien die Schuld zu geben", so Schewardnadse weiter. Die Gefahr einer russischen Invasion bestehe auch für die übrigen Ex-Sowjet-Staaten, warnte der georgische Ex-Präsident. "Allerdings: Auch die USA agieren nicht korrekt. Warum müssen die Amerikaner etwa in Tschechien eine Radarstation installieren? Es wäre naiv zu glauben, dass Russland darauf nicht reagiert. Das könnte dann endgültig eine Neuauflage des Kalten Krieges bedeuten."

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