Maßnahmen im Überblick

So reagiert Europa auf die Spritpreis-Explosion

14.03.2022

Steuersenkung, Rabatt oder Preisdeckel - die Maßnahmen europäischer Länder gegen die steigenden Treibstoff-Preise sind unterschiedlich.

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© Symbolbild/Getty Images
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Die wegen des Ukraine-Kriegs stark gestiegenen Energiepreise machen sich in ganz Europa bemerkbar. Vor allem die Preisexplosion beim Treibstoff sorgt für Wirbel, Benzin und Diesel haben die Zwei-Euro-Marke längst geknackt.

Österreich plant deshalb laut oe24-Informationen ab 1. April eine Spritpreisbremse mittels Halbierung der Mineralölsteuer, wodurch die Preise um rund 20 Cent fallen sollen. Doch wie sieht es im Rest Europas aus?

Deutschland plant Rabattmodell

Nach langen Diskussionen will Deutschland nun doch konkrete Maßnahmen für Autofahrer setzen. CDU und CSU hatten sich für eine Senkung der Mineralöl- und Mehrwertsteuer eingesetzt, kommen soll aber ein Rabattmodell. Finanzminister Christian Lindner (FDP) wolle Auto- und Lkw-Fahrer spürbar entlasten, berichtete die "Bild"-Zeitung am Sonntagabend unter Berufung auf Regierungskreise.

Die genaue Höhe des Rabatts sei noch offen. Er könne bei 20 Cent je Liter liegen, um die Ausgaben auf unter zwei Euro pro Liter zu drücken. Autofahrer sollen den Rabatt beim Bezahlen an der Tankstelle erhalten. Die Betreiber bekämen den Betrag anschließend vom Bund erstattet.

Frankreich gibt 15 Cent Rabatt pro Liter

Frankreich hatte einen solchen Rabatt bereits am Samstag angekündigt. Geplant sei ein Nachlass von 15 Cent pro Liter Kraftstoff ab dem 1. April, hatte Ministerpräsident Jean Castex der Zeitung "Le Parisien" gesagt. Das summiere sich etwa bei einem Pkw mit 60-Liter-Tank an der Zapfsäule auf neun Euro Ersparnis pro Tankvorgang.

Der Rabatt solle vier Monate lang gewährt werden und werde den Staat voraussichtlich rund zwei Milliarden Euro kosten.

Niederlande senken Steuern um 21 Prozent

Statt mit einem Rabatt reagieren die Niederlande mit einer Steuersenkung. Die Regierung nimmt 2,8 Milliarden Euro in die Hand und senkt die Spritsteuern um 21 Prozent. Ab 1. April werden damit Diesel um 11 Cent und Benzin um 17 Cent günstiger, dürften aber dennoch über Zwei Euro pro Liter bleiben.

Preisdeckel in Ungarn als Wahlzuckerl

Dass zahlreiche Österreicher derzeit zum Sprit hamstern ins benachbarte Ungarn pilgern, liegt an den dortigen Parlamentswahlen am 3. April. Als Wahlzuckerl führte Ministerpräsident Viktor Orban bereits im Nomember 2021 einen Preisdeckel ein. Nicht nur für Treibstoff, sondern auch auf Lebensmittel.

Die Maßnahme ist allerdings vorerst bis Ende April befristet. Der Tank-Tourismus könnte also ein Ablaufdatum haben.

Irland: Steuersenkung und 100 Euro

Irland wirkt den teuren Treibstoffpreisen doppelt entgegen. Bis 31. August soll die Steuer bei Benzin um 20 Cent sinken, bei Diesel um 15 Cent. Zusätzlich will die Regierung den rund 20.000 Fahrern der Lastwagenbranche vorübergehend 100 Euro pro Woche zahlen. Man wolle den rund 20.000 Fahrern der Branche angesichts der "außergewöhnlichen Umstände" helfen, die der Krieg in der Ukraine ausgelöst habe, hieß es.

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