Terror-Angst

Spanien will AKW terror-sicher machen

10.12.2007

Spanische AKW sollen für Angriffe aufgerüstet werden. Die Sicherheitsbehörden befürchten Angriffe mit "nicht-konventionellen Waffen".

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© AFP PHOTO/JEAN-CHRISTOPHE VERHAEGEN
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Die spanische Regierung und der Rat für nukleare Sicherheit (CSN) haben verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für die Atomkraftwerke im Lande angeordnet. Sie reagierten damit auf eine erhöhte Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus, der solche Anlagen als mögliche Angriffsziele ausgewählt habe, schreibt die spanische Zeitung "El Pais" am Sonntag in ihrer Internetausgabe.

Atom-Material für "schmutzige Bombe"
Die spanischen Geheimdienste gehen demnach davon aus, dass das Terrornetzwerk Al-Kaida und verbündete Gruppen beabsichtigen, Anschläge auf Atomkraftwerke zu verüben oder radioaktives Material zum Bau einer "schmutzigen Bombe" zu entwenden. Darüber hinaus haben die Sicherheitsbehörden einen Geheimkatalog von 4.000 strategischen Infrastruktureinrichtungen in ganz Spanien erstellt. Seit Februar habe sich die Bedrohung wegen des Prozesses gegen die Verantwortlichen der Terroranschläge vom 11. März 2004 in Madrid erhöht, schreibt "El Pais".

Spanien im Visier von Bin Laden
Schon seit den "11-M"-Anschlägen, die 191 Menschen das Leben kosteten, wurden Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der Atomkraftwerke ergriffen. Die Betreiber wurden angewiesen, die Sicherheitssysteme innerhalb einer gesetzten Frist gründlich zu verbessern. Grund für die Besorgnis der Sicherheitsverantwortlichen ist, dass Spanien in den letzten Botschaften des Stellvertreters von Terrorchef Osama bin Laden, Ayman al-Zawahiri, als Angriffsziel erwähnt wurde. "Der größte Schaden würde durch die Sabotage einer Atomanlage entstehen", meinte ein Sicherheitsfunktionär.

Gefahr von AKW-Angriffen "sehr ernst"
Der Generaldirektor der spanischen Polizei, Joan Mesquida, hatte kürzlich bei einem internationalen Symposium zum Thema "Terrorismus in Europa" erklärt, Spanien nehme die Möglichkeit eines Angriffs mit nicht-konventionellen Waffen "sehr ernst". Es gebe heute "sowohl die Information als auch die Intuition", dass Terroristen einen Anschlag mit einer schmutzen Bombe oder einem anderen nicht-konventionellen Sprengsatz planten.

Ausstieg aus Kernenergie geplant
In Spanien gibt es insgesamt zehn Kernkraftwerke. Die sozialistische Regierung beschloss 2006 einen Ausstieg aus der Atomkraft bis 2024. Der Ausstieg aus der Kernenergie soll schrittweise erfolgen.

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