Energie-Konflikt
Streit spitzt sich zu: Ungarn droht Selenskyj jetzt direkt
27.08.2025Nach ukrainischen Drohnenangriffen auf die Druschba-Pipeline droht Ungarn der Ukraine jetzt damit, ihre Stromzufuhr zu kappen. Der ungarische Außenminister Szijjártó spricht von drastischen Konsequenzen.
Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó hat Kiew offen gewarnt: Budapest könne 30 bis 40 Prozent der ukrainischen Stromimporte kappen. Hintergrund sind ukrainische Drohnenangriffe auf die russische Druschba-Pipeline, die Öl nach Ungarn und in die Slowakei liefert.
Selenskyj reagierte ironisch auf Ungarns Haltung
Seit Anfang August griffen ukrainische Drohnen die Pipeline mehrfach an, zuletzt am 13. und 21. August. Die Angriffe führten zu Unterbrechungen der russischen Öllieferungen. Szijjártó sprach von einer „anti-ungarischen Politik“ Kiews. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor ironisch auf die Pipeline und Ungarns Haltung zu EU-Beitrittsgesprächen angespielt.
Streit eskalierte, sogar Trump mische mit
Szijjártó warf der Ukraine vor, die Energiesicherheit Ungarns zu gefährden. Auf Facebook forderte er Selenskyj auf, „aufzuhören, Ungarn zu bedrohen“. Der ukrainische Außenminister Andriy Sybiha reagierte scharf: „Ungarns Energiesicherheit liegt in Ihren eigenen Händen. Diversifizieren Sie.“
Auch US-Präsident Donald Trump reagierte laut Politico. Auf einem Brief von Premier Viktor Orbán schrieb er: „Viktor – ich höre das nicht gern – ich bin sehr wütend darüber.“ Trump bezeichnete Orbán als seinen „großen Freund“.
Energie als Dauerstreitthema in der EU
Ungarn bezieht weiterhin große Mengen russischen Pipeline-Öls und blockiert regelmäßig EU-Sanktionspläne. Auch Deutschland diskutiert über Energiealternativen – eine Wiederaufnahme von Nord Stream 2 schloss die Bundesregierung zuletzt klar aus. Laut Studien könnte die Pipeline allerdings die Gaspreise in Europa deutlich senken.