Sarkozy

"Wir werden die Schützen finden"

28.11.2007

Staatspräsident Nicolas Sarkozy kündigte ein hartes Vorgehen gegen die Randalierer an und betonte, dass Gewalttäter nicht davonkommen dürften.

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© Reuters
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"Wir werden die Schützen finden", sagte der Präsident, nachdem mehrere Polizisten in den vergangenen Tagen durch Schüsse aus Schrotgewehren verletzt worden waren. "Das kann man nicht tolerieren, auch wenn der Tod der beiden Jugendlichen auf dem Motorrad tragisch war."

Sarkozy besuchte am Mittwoch im Vorort Eaubonne einen Polizeikommissar im Krankenhaus, der zu Beginn der Krawalle am Sonntag schwer verletzt worden war. Wer auf Polizisten geschossen habe, werde sich vor einem Schwurgericht wiederfinden, sagte der Präsident. "Die Taten haben einen Namen, das ist versuchter Mord." Auf Beamte zu schießen sei "überhaupt nicht hinnehmbar".

Schon 130 verletzte Polizisten
Sarkozy war während der ersten Unruhen, die am Sonntagabend nach einem tödlichen Zusammenstoß zwischen zwei Jugendlichen auf einem Motorrad und einem Polizeiauto begonnen hatten, auf Staatsbesuch in China und telefonierte von dort wiederholt mit Regierungschef Fillon sowie mit Innenministerin Michele Alliot-Marie. Seit Sonntag wurden insgesamt 130 Polizisten verletzt.

Eltern der toten Jugendlichen getroffen
Am Vormittag empfing Sarkozy die Eltern der beiden getöteten Jugendlichen aus Villiers-le-Bel im Elysee-Palast und kündigte ein richterliches Ermittlungsverfahren zum Tod der Jugendlichen an, wie der Anwalt der Familien, Jean-Pierre Mignard, mitteilte. Während Polizei und Staatsanwaltschaft von einem Unfall sprechen, hatten Bewohner aus dem Problemvorort vermutet, das Polizeiauto habe die Jugendlichen bei einer Verfolgungsjagd gerammt, und die beteiligten Beamten hätten den Jugendlichen dann keine Hilfe geleistet. Die Staatsanwaltschaft wies diese Angaben zurück. Mehrere Augenzeugen sagten laut Polizei aus, dass der 15- und der 16-Jährige ohne Helm und ohne Licht auf dem Minibike unterwegs gewesen und sehr schnell gefahren seien.

39 Personen sind bisher festgenommen worden. Die massive Polizeipräsenz werde "so lange wie notwendig" beibehalten.

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