Alle Österreich Infos

Erster Fahrbericht vom Audi Q5 hybrid

08.06.2011


Bei dem SUV handelt es sich um das erste Voll-Hybrid-Fahrzeug von Audi.

Zur Vollversion des Artikels
© United Pictures
Zur Vollversion des Artikels

Nun beginnt auch bei der noblen VW-Tochter Audi das Hybrid-Zeitalter. Denn mit dem Q5 hybrid quattro bringen die Ingolstädter ihren ersten Vollhybrid auf die Straße. Von außen ist die aufwendige Antriebstechnik nur an den zusätzlichen Schriftzügen zu erkennen. Im Innenraum sorgen neue Instrumente dafür, dass der Fahrer auch weiß, dass er hier hinter dem Steuer eines besonderen Autos sitzt.

Stark und sparsam
Im Gegensatz zu den bereits erhältlichen Konzern-Hybriden VW Touareg , Porsche Cayenne und Panamera kommt beim Audi-SUV als Benziner nicht der aufgeladene Sechszylinder (333 PS), sondern der bekannte 2.0 TFSI Motor mit 211 PS und nur vier "Häferl" zum Einsatz. Beim Hybrid-Modell wird dieser von einem 54 PS starken Elektromotor unterstützt. Diese Kombination sorgt für eine Systemleistung von 245 PS (480 Nm), die dank Allrad auch immer souverän auf die Straße gebracht wird. Der Normverbrauch von  6,9 Liter pro 100 km liegt deutlich unter dem 211 PS starken Benziner. 

Fahreindruck
Die Ingenieure haben ihr Hauptaugenmerk bei der Entwicklung auf einen hohen elektrischen Fahranteil gelegt. Im Idealfall (mit vollen Batterien) legt das SUV bei einer gefahrenen Geschwindigkeit von konstant 60 km/h etwa drei Kilometer rein elektrisch zurück. Die Höchstgeschwindigkeit im Elektrobetrieb liegt bei rekordverdächtigen 100 km/h. Wie erste Testkilometer zeigten, funktioniert das Zusammenspiel der Motoren hervorragend. Das rein elektrische Anfahren ist wie bei allen Vollhybriden immer wieder ein beeindruckendes Gefühl. Beim Stillstand stellt sich der Motor automatisch ab und springt bei Bedarf in kürzester Zeit von selbst wieder an. Die Funktion der Klimaautomatik bleibt dabei aufrecht. Trotz des etwas höheren Gewichts (Akkus wiegen rund 37 kg) bleibt der A5 agil und wird so seinem sportlichen Anspruch gerecht. Das Achtgang-Automatikgetriebe arbeitet nahezu perfekt, weshalb ein manuelles Eingreifen eigentlich nie nötig ist. Den Sprint auf Tempo 100 erledigt der Q5 hybrid in 7,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h kann man auf heimischen Straßen nicht annähernd auskosten.

Im Innenraum müssen aufgrund der zusätzlichen Batterien ebenfalls keine Abstriche hingenommen werden. Platzangebot und Variabilität bleiben erhalten. Die Lehnen der Fondsitze lassen sich wie gewohnt in der Neigung verstellen und umlegen - der Gepäckraum wächst so von 460 auf 1.480 Liter Volumen. Damit liegt das Volumen nur minimal unter jenem der normalen Q5. Des Weiteren kann sich auch die Zuladung von 580 kg sehen lassen.

Festplatten-Navigation serienmäßig
Im Cockpit stechen vor allem das serienmäßige Fahrerinformations­system zwischen den Rundinstrumenten und die MMI Navigation plus (inklusive 20 GB Festplatte) mit ihrem sieben Zoll großen Monitor ins Auge. In beiden Systemen werden die Betriebszustände und Kraftflüsse des Hybridsystems in dreidimensional wirkenden Grafiken angezeigt. Der MMI-Bildschirm zeigt zudem eine differenzierte Verbrauchs- und Rekuperations-Statistik in Balken-Darstellung.

Die Serienausstattung ist mit Navi, Klimaautomatik, etc. also ziemlich umfangreich, bei einem Einstiegspreis von 60.900 Euro darf man das aber auch erwarten. Gegen Aufpreis gibt es viel Luxus (Leder, Holz, Internet, WLAN, Bang & Olufsen Soundanlage etc.) und diverse Assistenzsysteme wie den Side oder den Lane Assist. Das optionale S line Sportpaket sorgt innen wie außen für mehr Dynamik.

Mehr Infos über Audi finden Sie in unserem Marken-Channel.

Fazit
Größtes Gegenargument des Q5 hybrid bleibt sein Preis. So steht der 240 PS starke Sechszylinder-Diesel zwar auch erst ab 57.550 Euro (ohne Navi) in der Liste, für den 170 PS starken Selbstzünder mit Doppelkupplungsgetriebe S-tronic müssen aber "nur" 47.490 Euro überwiesen werden. Mit dem 211 PS Benziner kostet der Q5 50.470 Euro (inkl. S-tronic). Wie hoch der Verbrauch in der Realität ausfällt, bleibt ebenfalls abzuwarten. Im Stadtverkehr kann das System sicher auftrumpfen, auf der Autobahn und Überland kommt es an die Diesel-Varianten aber nicht heran. Dank des prognostizierten guten Werterhalts und der Emissionsvorteile gegenüber Selbstzündern (Stickoxide) machen all jene, die es sich leisten können, mit einem Kauf jedoch nichts falsch. Das gute Umweltgewissen fährt im Hybrid auf alle Fälle mit. Auch bei den anderen Verkehrsteilnehmern lassen die Hybrid-Schriftzüge auf positive Resonanz hoffen.

Bei den beiden Hauptkonkurrenten BMW X3 und Mercedes GLK sit ein Hybrid-Antrieb noch nicht erhältlich. Der sparsame Q5 rollt Ende des Jahres in die Schauräume der heimischen Händler.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel