Zukunft geklärt
Benkos Prestige-Projekt wird jetzt zum Museum
15.10.2025Während René Benko sich in Innsbruck vor Gericht verantworten muss, ist nun die Zukunft seines Prestige-Projekts geklärt.
Wegen der Insolvenz der Signa-Gruppe ist der Bau des Elbtowers in Hamburg seit rund zwei Jahren zum Stillstand gekommen. Der ursprünglich geplante Wolkenkratzer sollte 245 Meter hoch sein und 64 Etagen umfassen, bei Kosten von rund 950 Millionen Euro. Bisher wurden nur etwa 100 Meter Bauhöhe realisiert.
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Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) kündigte nun an, Teile des Gebäudes künftig als Naturkundemuseum zu nutzen. Dieser Plan soll schneller realisierbar sein als ein kompletter Neubau. Die Stadt möchte dabei jedoch wirtschaftliche Risiken vermeiden: Sie würde nur bei Fertigstellung Zahlungen leisten und das Teileigentum sowie den Museumseinbau vertraglich absichern.
Auch Hotel und Büros
Das Museum soll in den unteren Etagen untergebracht werden – dort, wo ohnehin publikumsbezogene Flächen vorgesehen waren. Darüber hinaus seien Hotel, Büroflächen, Gastronomie und Tiefgaragen geplant. Der Kaufpreis für den Sondereigentumsanteil und Gemeinschaftsflächen wurde mit maximal 595 Millionen Euro beziffert.
Um den wirtschaftlichen Rahmen zu bewerten, wird der mögliche Neubau am Lohsepark als Vergleichsvariante herangezogen — dessen Kosten wurden auf etwa 824 Millionen Euro geschätzt. Der Elbtower gilt in Anbetracht dessen derzeit als aussichtsreichste und wirtschaftlichste Lösung.
Im Zuge dieser Pläne entfachte ein Streit zwischen SPD und CDU: Der CDU-Fraktionsvorsitzende in der Hamburger Bürgerschaft, Dennis Thering, warf Tschentscher Wortbruch vor, weil dieser einst versprochen hatte, kein Steuergeld in den Elbtower zu investieren. Stattdessen kritisierte Thering die „Schocksumme“ von 595 Millionen Euro für Steuerzahler.