Preis-Explosion: Kunden zahlen immer mehr

Task-Force gegen Gas- & Strom-Wucher

18.01.2023

Wettbewerbsbehörde und E-Control prüfen, ob Preise korrekt zustandekommen.

Zur Vollversion des Artikels

This browser does not support the video element.

Zur Vollversion des Artikels

Wien. Haushalte und Unternehmer sind verzweifelt. Die Energiekosten explodieren seit über einem Jahr. Laut aktuellem Energiepreisindex zahlen wir um 109 % mehr für Gas als noch vor 12 Monaten. Auch bei Strom gibt es horrende Steigerungen.

Robert Seeber, Gastronom aus OÖ klagt: „Wir hatten früher 60.000 Euro Stromrechnung, jetzt 240.000 Euro – also das Vierfache.“

© Promenadenhof

240.000 statt 60.000 €: Robert Seeber und seine Frau Elfriede

Rainer Trefelik, Modehändler und Handelsobmann der Wirtschaftskammer, zahlt ein Vielfaches im Vergleich zum Vorjahr: „Ohne Hilfe können die Betriebe das nicht mehr stemmen“, sagt er zu ÖSTERREICH.

© APA/Georg Hochmuth

16.048 statt 6.048 €: Rainer Trefelik vom Traditionsmodehaus Popp & Kretschmer

„Hier muss schnellstens was passieren!“, postete auch die prominente Wirtin Christina Hummel aus der Josefstadt.

© chrissinger.com

9.183 statt 2.976 €: Christina Hummel vom Café Hummel

Das Absurde: Die Großhandelspreise sinken seit Wochen, die Konsumenten zahlen aber weiterhin Wucherpreise. Die Anzahl der Beschwerden bei der E-Control und der Bundeswettbewerbsbehörde nimmt rasant zu.

© TZ ÖSTERREICH

© TZ ÖSTERREICH

»Konsumenten haben den Überblick verloren«

Prüfung. Die beiden Organisationen haben jetzt eine Taskforce für Gas- und Strompreise gegründet. Überprüft werden die Preisbildung, die eklatanten Preisunterschiede zwischen Neu- und Alt-Kunden und vor allem wird beobachtet, wie lange die Anbieter brauchen, um Preissenkungen am Weltmarkt auch wirklich an die Kunden weiterzugeben. „Die KonsumentInnen haben am Strom- und Gasmarkt völlig den Überblick verloren“, sagt Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der E-Control. Erste Ergebnisse soll die Taskforce bereits bis zum Sommer präsentieren.

Sammelklage. Nebenbei will Top-Anwalt Georg Zanger eine Sammelklage gegen die Strom-Anbieter einbringen, „das ist aktueller denn je“, sagt er zu ÖSTERREICH. Er vermutet Kartellbildung.

Zur Vollversion des Artikels