Wettbewerbsbehörde und E-Control prüfen, ob Preise korrekt zustandekommen.
Wien. Haushalte und Unternehmer sind verzweifelt. Die Energiekosten explodieren seit über einem Jahr. Laut aktuellem Energiepreisindex zahlen wir um 109 % mehr für Gas als noch vor 12 Monaten. Auch bei Strom gibt es horrende Steigerungen.
Robert Seeber, Gastronom aus OÖ klagt: „Wir hatten früher 60.000 Euro Stromrechnung, jetzt 240.000 Euro – also das Vierfache.“
240.000 statt 60.000 €: Robert Seeber und seine Frau Elfriede
Rainer Trefelik, Modehändler und Handelsobmann der Wirtschaftskammer, zahlt ein Vielfaches im Vergleich zum Vorjahr: „Ohne Hilfe können die Betriebe das nicht mehr stemmen“, sagt er zu ÖSTERREICH.
16.048 statt 6.048 €: Rainer Trefelik vom Traditionsmodehaus Popp & Kretschmer
„Hier muss schnellstens was passieren!“, postete auch die prominente Wirtin Christina Hummel aus der Josefstadt.
9.183 statt 2.976 €: Christina Hummel vom Café Hummel
Das Absurde: Die Großhandelspreise sinken seit Wochen, die Konsumenten zahlen aber weiterhin Wucherpreise. Die Anzahl der Beschwerden bei der E-Control und der Bundeswettbewerbsbehörde nimmt rasant zu.
»Konsumenten haben den Überblick verloren«
Prüfung. Die beiden Organisationen haben jetzt eine Taskforce für Gas- und Strompreise gegründet. Überprüft werden die Preisbildung, die eklatanten Preisunterschiede zwischen Neu- und Alt-Kunden und vor allem wird beobachtet, wie lange die Anbieter brauchen, um Preissenkungen am Weltmarkt auch wirklich an die Kunden weiterzugeben. „Die KonsumentInnen haben am Strom- und Gasmarkt völlig den Überblick verloren“, sagt Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der E-Control. Erste Ergebnisse soll die Taskforce bereits bis zum Sommer präsentieren.
Sammelklage. Nebenbei will Top-Anwalt Georg Zanger eine Sammelklage gegen die Strom-Anbieter einbringen, „das ist aktueller denn je“, sagt er zu ÖSTERREICH. Er vermutet Kartellbildung.