Die Lage in Europa

Hier steigen die Corona-Zahlen jetzt am steilsten

09.09.2020

In diesen europäischen Staaten ist die Lage derzeit besonders kritisch. 

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© CSH
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Am Mittwoch gab das Gesundheitsministerium 594 Neuinfektionen in 24 Stunden an. Zuletzt verzeichnete Österreich Ende März so viele neue Fälle an einem Tag. Gesundheitsminister Rudolf Anschober kündigte angesichts des negativen Rekordergebnisses "eine Analyse" an. In den kommenden Tagen sollen die Zahlen ganz genau beobachtet werden. Ganze 340 neue Corona-Positive meldete Wien. 
 

Hier ist die Lage besonders kritisch

Doch auch in anderen europäischen Ländern steigen die Zahlen derzeit wieder rasant ein. Besonders dramatisch ist dabei die Situation in Spanien und Frankreich, aber auch in einigen Westbalkan-Staaten. Aber auch in Ungarn sind die Zahlen – prozentuell von viel geringerem Niveau aus – deutlich steigend, so Gesundheitsminister Rudolf Anshcober in einer Aussendung.
 
Wo es die meisten Fälle gibt
Spanien: 25,7 (Fälle pro 10.000 Einwohner in den letzten 14 Tagen)
Montenegro: 20,4
Moldawien: 15,4
Frankreich: 12,5
Bosnien: 11
Kroatien: 9,1
Tschechien: 6,1 
Schweiz: 5,3
Russland: 4,7
Österreich: 4,5 
Ungarn: 3,9
UK: 3,5
Schweden: 2,2
Deutschland: 2,1
Finnland: 0,9
 

Zahl der Neuinfizierten in Italien wieder gestiegen

In Italien ist die Zahl der Neuinfizierten mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden wieder gestiegen. Von Montag auf Dienstag wurden 1.370 Neuansteckungen gemeldet, nach 1.108 am Vortag. Zehn Personen starben binnen 24 Stunden nach einer Infektion mit SARS-CoV-2, am Vortag waren es zwölf gewesen.
 
35.563 Menschen sind seit Ausbruch der Epidemie in Italien am 20. Februar mit oder am Coronavirus gestorben. Die Zahl der noch aktiven Fälle lag bei 33.789, jene der in Spitälern behandelten Covid-19-Patienten stieg von 1.719 auf 1.760. Auf der Intensivstation lagen am Dienstag 143 Patienten, am Vortag waren es 142. In Heimquarantäne befinden sich derzeit 31.886 Menschen.
 
In der Region Lombardei, der am stärksten von der Pandemie betroffenen italienischen Region, gab es am Dienstag zwei Todesopfer. Die Zahl der Verstorbenen stieg somit auf 16.888. 271 Neuinfizierte zählten die dortigen Behörden. Die Zahl der Covid-19-Erkrankten in den lombardischen Spitälern betrug 248. Zu ihnen zählt auch der italienische Premier Silvio Berlusconi, der seit Donnerstagabend wegen seiner Covid-19 Erkrankung in der Mailänder San Raffaele-Klinik liegt. Auf Intensivstationen lagen in der Lombardei 27 Patienten, einer mehr als am Vortag.
 

Schweden sieht sich bestätigt in Kurs

Schweden meldet einen Etappenerfolg in der Bewältigung der Corona-Pandemie: Die Quote der Positiv-Tests ist auf den niedrigsten Stand seit Ausbruch des Virus gefallen. In der vergangenen Woche wurden die Tests nach offiziellen Angaben auf den Rekordwert von mehr als 120.000 hochgefahren. Nur 1,3 Prozent fielen positiv aus.
 
Im Frühjahr hatte das Niveau noch über Wochen um die 19 Prozent gelegen. Nach Ansicht mancher Experten zahlt sich nun die heimische Strategie aus, durch die sich die Ansteckungsrisiken mittlerweile verringert hätten.
 
Schweden fährt in der Corona-Krise einen eigenen Kurs, der auch im Ausland unter scharfer Beobachtung steht und mitunter heftige Kritik auslöst. Die Regierung hat auf einen Lockdown verzichtet und setzt stattdessen auf die Eigenverantwortung der Bürger sowie auf Abstandsregeln und ein gutes Hygieneverhalten. Die Idee dahinter ist, sich auf eine Verlangsamung der Virus-Ausbreitung zu konzentrieren, da sich der Krankheitserreger ohnehin nicht ausrotten lasse.
 
In Schweden sind bisher mehr als 5.800 Menschen gestorben, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die Pro-Kopf-Totenzahl liegt damit deutlich höher als in anderen nordeuropäischen Ländern. Sie ist zugleich aber niedriger als in Italien, Spanien und Großbritannien, wo es Lockdowns gab. Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben das schwedische Modell als nachhaltig gelobt.
 
Informationen zur Anzahl an Neuinfektionen in Österreich finden Sie hier
 
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