Amüsante Verhöre

Kim Dotcom: "U-Haft war wie Castingshow"

23.02.2012


Im ersten Statement zeigt sich der Megaupload-Gründer gut gelaunt.

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© EPA
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Am 20. Jänner änderte sich das ausschweifende Leben des Megaupload-Gründers Kim "Dotcom" Schmitz grundlegend. Damals legte das FBI die Tauschbörse lahm und die neuseeländische Polizei nahm bei einer Razzia auf dem riesigen Anwesen Schmitz und drei weitere Megaupload-Manager fest. Am gestrigen Mittwoch wurde der dicke Internet-Millionär unter strengen Auflagen auf Kaution freigelassen .

Verhöre waren wie eine Castingshow
Wie sich kurz nach der Entlassung zeigte, hat sich Schmitz während der U-Haft nicht verändert. Er ist nach wie vor für das ein oder andere Späßchen zu haben . So sagte er am Weg aus dem Gericht, dass er sich bei den Verhören so gefühlt habe, als müsse er bei "American Idol" (US-Ausgabe von DSDS) vorsingen. Er vergleicht die Vernehmungen also mit einer unterhaltsamen Castingshow. Die Erleichterung war ihm sichtlich anzusehen. Am meisten freue er sich darüber, nach Hause zu kommen und endlich seine drei kleinen Kinder und seine Frau sehen zu können, ließ Kim Dotcom die Journalisten vor dem Gericht wissen. Als Auflage darf der 38-Jährige nicht ins Internet gehen und muss in seinem Anwesen in Auckland bleiben, es sei denn, es gebe einen medizinischen Notfall.

Die Megaupload-Luxusvilla

Unentgeltliche Kaution
Laut dem zuständigen Richter, Nevin Dawson, musste Schmitz kein Geld für seine Freilassung hinterlegen. Für die Kaution gelten andere Vereinbarungen. Da der Angeklagte auch kein verstecktes Vermögen besitze, bestehe auch keine Fluchtgefahr. Schmitz könne das Land aktuell gar nicht verlassen. Der Finanzvorstand von Megaupload, Bonnie Lam, musste eine eidesstaatliche Erklärung ablegen, in der die Aussagen von Schmitz bestätigt werden. Kim Dotcoms Anwalt verkündete, dass sein Mandant weiter gegen die Vorwürfe der US-Behörden kämpfen werde. Er habe nichts Illegales gemacht und hält sich deshalb für unschuldig.

Video: Kim Schmitz kommt frei

Maximalstrafe von 20 Jahren Haft
Die Entscheidung des Richters ist eindeutig ein Rückschlag für die US-Justiz, die eine Auslieferung der vier Megaupload-Verantwortlichen fordert. Eine Anhörung zu den Auslieferungsanträgen soll voraussichtlich am 20. August stattfinden. Sollte der aus Kiel stammende Schmitz vor ein US-Gericht gestellt werden, droht dem ehemaligen Internet-Hacker die Maximalstrafe von 20 Jahren Haft.

Fotos aus Schmitz' Leben



 
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