Rund & aus Edelstahl

Schicke Android-Smartwatch im Test

21.05.2015

Die LG Watch Urbane läuft als erstes Gerät mit Android Wear 5.1.

Zur Vollversion des Artikels
© oe24.at/digital
Zur Vollversion des Artikels

LG bringt mit der neuen Watch Urbane nun eine besonders schicke Android-Smartwatch an den Start. Als Basis nutzt das neue Gerät die bereits erhältliche G Watch R, die ebenfalls auf ein rundes Display setzt. Die Technik (1,2 GHz Snapdragon 400 Prozessor, 512 MB RAM, 4 GB Speicher, 1,3 Zoll-Display mit 320 x 320 Pixel, etc.) wird fast eins zu eins übernommen. Dennoch gibt es einige interessante Neuigkeiten, die vor allem auf dem neuen Betriebssystem Android Wear 5.1 basieren. Da wir die G Watch R bereits ausführlich getestet haben (den Testbericht können Sie hier nachlesen ) wollen wir und dieses Mal nur mit den Neuerungen beschäftigen.

Design
Während die G Watch R auf ein Kunststoffgehäuse vertraut, setzt LG bei der Watch Urbane auf ein rostfreies Edelstahlgehäuse. Dank der relativ kompakten Bauweise (45,5 x 52,2 x 11 mm) muss man schon genau hinsehen, um die Smartwatch auf den ersten Blick als solche identifizieren zu können. Wählt man ein Watchface im Chrono-Design aus, wirkt sie tatsächlich fast wie eine herkömmliche Uhr. Dazu trägt auch das hochwertige Lederarmband bei. Alles in allem hinterlässt die Watch Urbane einen hochwertigen und auch stilistisch gelungenen Eindruck. Zudem wird das Display von Gorilla Glass 3 geschützt und die Uhr ist nach IP67-Zertifkikat staub- und wasserfest.

Android Wear 5.1
Noch wichtiger als die Optik und Haptik sind bei einer Smartwatch jedoch die Funktionen. Und dank der neuen Android Wear Version wird die Handhabung tatsächlich um einiges erleichtert. Während man bisher lange auf dem kleinen Display herumscrollen musste, um zu einer gewünschten Funktion zu kommen, gestaltet sich das nun deutlich einfacher. Das Menü wurde nämlich in drei Spalten unterteilt. Klickt man auf das Display erscheinen zunächst alle Apps in einer Liste. Ein Wisch nach Links bringt die zweite Spalte zum Vorschein. In dieser scheinen alle favorisierten Kontakte auf. So lassen sich mit einem einfachen Fingertipp E-Mails oder SMS verschicken oder man kann den Kontakt direkt anrufen. In der dritten Spalte sind dann noch alle weiteren bekannten Android Wear Funktionen (Einstellungen, Termin, Erinnerungen, etc.) aufgelistet. Auf Benachrichtigungen werden die Träger nach wie vor optisch und per Vibration hingewiesen. Gibt es mehrere Neuigkeiten (E-Mail, WhatsApp-Nachricht, SMS, entgangener Anruf, etc.) werden diese nun gestapelt, wobei die neueste als erstes angezeigt wird. Wischt man dann nach oben, wird die nächste eingeblendet. Das geht so lange dahin, bis man alle Neuigkeiten abgearbeitet hat. Will man sich eine Nachricht genauer ansehen, genügt ein Wisch nach Links. Dann kann man beispielsweise den Inhalt einer E-Mail oder SMS lesen. Mit weiteren Wischs nach links kann man die Nachricht auf dem Telefon öffnen, sie direkt auf der Uhr beantworten oder die App auch blockieren.

Neben Antworten die man per Sprachbefehl diktiert, oder vordefinierten Kurznachrichten wie Ja, Nein, Super oder diverse Smileys bietet Android Wear 5.1 noch ein weiteres Feature. Man kann nämlich Smileys selbst gestalten. Diese kann man direkt mit den Fingern auf dem Display zeichnen. Danach erhält man eine Auswahl mit bekannten Zeichen, die man danach sofort verschicken kann.

Völlig neu ist die Gestenunterstützung, welche erlaubt, die Smartwatch mit nur einer Hand zu bedienen. So kann per Drehung des Handgelenks durch die Benachrichtigungen geblättert bzw. gescrollt werden. Wenn man gerade die zweite Hand nicht frei hat, ist das wirklich praktisch. Auch deshalb, weil die Technik hervorragend funktioniert.

WLAN-Unterstützung
Im Gegensatz zur G Watch R unterstützt die Watch Urbane nun erstmals auch WLAN. Das heißt, dass die Smartwatch nicht mehr per Bluetooth mit einem Smartphone gekoppelt sein muss, um diverse Online-Funktionen nutzen zu können. Beide Geräte müssen sich nur im selben WLAN-Netzwerk aufhalten. In Netzwerken, die am Handy bereits eingerichtet sind, verbinden sich die Uhren automatisch. Wählt man sich hingegen in ein neues WLAN ein, fordert die Uhr den Nutzer auf, den Zugangsschlüssel am Smartphone einzugeben.

Shortcuts und Eigenheiten
Die Watch Urbane unterstützt auch einige praktische Shortcuts. Bleibt man beispielsweise mit dem Finger länger auf dem Display, erscheinen die auswählbaren Watchfaces. So kann man die Uhr ganz schnell umgestalten. Drückt man den mechanischen Knopf an der Seite zweima, schaltet die Uhr das Display vollständig aus. Bei dreimaligem Drücken wird hingegen die Helligkeit für kurze Zeit auf den Maximalwert eingestellt. Dann ist sie auch bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar. Darüber hinaus verfügt die Watch Urbane über die LG-eigene „Pulse“-Funktion. Mit ihr lässt sich die Herzfrequenz auch kontinuierlich messen. Der entsprechende Sensor versteckt sich diskret auf der Rückseite. Dort befinden sich auch nach wie vor die fünf Pins für die Verbindung mit der Ladestation. Diese ist zwar kompakt und verfügt über einen Magnet, dennoch ist es lästig, dass man zum Laden immer dieses zusätzliche Gerät mitnehmen muss. Sony hat sich hier bei der Smartwatch 3 (SW3) eine bessere Lösung einfallen lassen. Bei dieser versteckt sich der notwendige Stecker einfach im Armband. Gut hat LG hingegen gelöst, dass die Smartwatch nach nur rund einer Stunde wieder voll geladen ist.

Fazit
Mit der Watch Urbane hat LG die wohl derzeit attraktivste Anroid-Smartwatch im Programm. Angesichts der gebotenen Leistung geht auch der offizielle Preis von 349 Euro in Ordnung. In diversen Online-Shops bekommt man das Gerät sogar schon ab rund 310 Euro. Im Vergleich zur Apple Watch sind das schon fast Schnäppchenpreise. Neben dem Edelstahlgehäuse sorgt bei der Watch Urbane vor allem Android Wear 5.1 dafür, dass Smartwatches immer alltagstauglicher werden. Viele Interessenten werden auch mit der Laufleistung zurechtkommen. Je nach Anwendungsart hält der 410mAh-Akku ein bis zwei Tage durch. Wer sich ständig durch die Stadt lotsen lässt. oder viel Sport betreibt, muss sie einmal pro Tag aufladen. Wer die Uhr hingegen eher als praktisches Benachrichtigungscenter sieht, kommt locker zwei Tage aus. Kritikpunkt (neben der externen Ladestation) ist das fehlende GPS. So muss man auch beim Laufen oder Radfahren ständig das Smartphone mit dabei haben, um seine Leistung tracken zu können. Sonys SW3 hat hingegen ein GPS-Modul eingebaut. Mit einem runden Gehäuse gibt es den Konkurrenten jedoch nicht.

Fotos vom Test der G Watch R

Fotos vom Test der SW3

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel