Winterzeit

Zeitumstellung: So heftig schadet sie unserem Körper

24.10.2025

Nächste Woche beginnt die Winterzeit – eine Stunde länger schlafen klingt verlockend, doch unser Körper reagiert oft empfindlich. Wir zeigen, warum die Zeitumstellung so belastet – und wie Sie Ihr System schützen. 

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Nächste Woche ist es wieder soweit: Die Uhren werden eine Stunde zurückgestellt – offiziell beginnt die Winterzeit. Klingt erstmal gut, oder? Eine Stunde länger schlafen, gemütliche Abende, Kerzenlicht … alles wunderbar. Aber unser Körper? Der sieht das oft ganz anders. Denn die Zeitumstellung ist für viele kein kleiner Dreh am Zeiger, sondern ein echter Mini-Jetlag. Und das jedes Jahr aufs Neue. 

Unser innerer Rhythmus liebt keine Experimente

Der menschliche Körper ist ein Gewohnheitstier. Schlaf, Hunger, Konzentration – alles läuft nach einer fein abgestimmten inneren Uhr. Wenn wir also plötzlich sagen: „Hey Körper, es ist jetzt eine Stunde früher oder später!“ – dann kommt der erstmal völlig aus dem Takt.

Typische Folgen:

  • Müdigkeit, obwohl man eigentlich „länger schlafen“ dürfte
  • Konzentrationsprobleme am Arbeitsplatz
  • schlechtere Laune oder Gereiztheit
  • Kopfschmerzen oder Schlafstörungen

Doch das ist noch nicht alles: Medizinische Studien zeigen, dass die Umstellung weitreichendere Auswirkungen haben kann. 

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Mehr Herzinfarkte nach der Umstellung 

Besonders die Umstellung auf Sommerzeit (also eine Stunde vor) steigert die Herzinfarktrate in den ersten Tagen. Grund: Weniger Schlaf, höherer Cortisolspiegel – und das Herz muss sich auf plötzliche Rhythmusstörungen einstellen. Auch die Winterzeit belastet empfindliche Herz-Kreislauf-Systeme – wenn auch etwas schwächer. 

Mehr Verkehrsunfälle

Müdigkeit plus verschobener Rhythmus = Konzentrationsprobleme. In den ersten Tagen nach der Umstellung steigt die Zahl der Verkehrsunfälle, vor allem morgens. Dunkelheit, Müdigkeit und schlechtere Reaktionszeiten bilden da eine gefährliche Kombination. 

Depressive Verstimmungen & Winterblues

Mit der Winterzeit wird es früher dunkel. Weniger Tageslicht = weniger Serotonin, mehr Melatonin. Das kann depressive Symptome verstärken und Winterdepressionen (SAD) triggern – besonders bei Menschen, die ohnehin empfindlich auf Lichtmangel reagieren. 

Schlafstörungen & Müdigkeit

Viele Menschen brauchen bis zu zwei Wochen, um sich an die neue Zeit zu gewöhnen. In dieser Phase treten häufiger Einschlafprobleme, frühes Erwachen oder Kopfschmerzen auf. Kinder, Jugendliche und ältere Menschen reagieren oft besonders sensibel. 

Stoffwechsel & Immunsystem geraten kurzzeitig aus dem Takt

Die Zeitumstellung kann sogar Hormonhaushalt, Blutzuckerspiegel und Immunsystem beeinflussen:

  • Abwehrkräfte arbeiten etwas langsamer
  • Appetit und Energiehaushalt verändern sich
  • Bei Menschen mit Diabetes oder Bluthochdruck kann das spürbar sein 

Die Zeitumstellung ist mehr als nur ein lästiger Griff am Wecker. Sie bringt unseren natürlichen Rhythmus durcheinander – und kann Herz, Schlaf, Stimmung und Konzentration beeinflussen. Die gute Nachricht: Nach ein paar Tagen hat sich der Körper wieder eingependelt. 

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