Prävention!
Muttermal oder Warnsignal? Wie man Hautkrebs richtig erkennt
31.08.2025In Österreich werden pro Jahr bis zu 30.000 neue Hautkrebsfälle entdeckt, etwa 2.000 Menschen erkranken an einem Melanom, dem sehr aggressiven, sogenannten schwarzen Hautkrebs. Wird er rechtzeitig erkannt und behandelt, ist er in der Regel heilbar.
Das maligne Melanom -auch "schwarzer Hautkrebs" genannt - zählt zu den aggressivsten Krebsarten. Die Zahl der Erkrankten nimmt weltweit zu, immer mehr jüngere Menschen sind betroffen. Das Melanom kann früh Metastasen bilden und ist deshalb besonders gefährlich. Wird es rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen hoch. Deshalb gilt: Regelmäßige Hautkontrollen sind Pflicht!
Hautkrebs - zunehmende Gefahr
Hautkrebs ist die einzige Krebsart, die mit dem bloßen Auge sichtbar sein kann. Dennoch wird das Melanom oft zu spät erkannt -manchmal, weil kleine Veränderungen übersehen werden, manchmal, weil ein auffälliges Muttermal bagatellisiert wird. Dabei zählt jede Woche: Je früher das Melanom entdeckt wird, desto besser sind die Prognosen.
Immer mehr Menschen erkranken an Hautkrebs. Als Grund dafür werden veränderte Freizeit-und Urlaubsgewohnheiten, bei denen die Menschen vermehrt UV-Strahlen ausgesetzt sind, vermutet. Hautkrebs entsteht schleichend - meist über viele Jahre hinweg -durch eine Kombination aus Schädigungen der Hautzellen (vor allem durch UV-Strahlung) und Fehlern in der Zellteilung. Bestimmte Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an schwarzem Hautkrebs zu erkranken: Helle Haut, rötliche oder blonde Haare, blaue oder grüne Augen, viele oder auffällige Muttermale, wiederholte Sonnenbrände, besonders in Kindheit und Jugend, häufige, intensive UV-Belastung (Sonne, Solarium), Hautkrebsfälle in der Familie und ein geschwächtes Immunsystem.
Selbstuntersuchung
Wichtig ist, Haut und Muttermale regelmäßig selbst zu untersuchen, um gefährliche Veränderungen nicht zu übersehen. Achten Sie dabei auf neue oder sich verändernde Muttermale, Auffälligkeiten in Farbe, Form oder Struktur, rötlich-braune, schuppende oder raue Hautstellen. Vergessen Sie dabei keine Körperpartien - auch nicht schwer einsehbare wie Kopfhaut, Ohren, Genitalbereich oder Fußsohlen. Je besser Sie Ihre Haut kennen, desto leichter fallen Veränderungen auf. Die ABCDE-Kriterien (siehe Info auf der nächsten Seite) sind eine gute Anleitung für die Untersuchung der eigenen Haut. Sobald eines dieser Merkmale bei Ihnen zutrifft, sollten Sie in jedem Fall eine dermatologische Praxis aufsuchen.
Der professionelle Haut-Check
Der Besuch bei der Hautärztin sollte mindestens einmal pro Jahr eingeplant werden - Menschen mit erhöhtem Risiko sollten zweimal im Jahr zum Check.
Bei einem professionellen Hautkrebs-Screening werden sämtliche Muttermale und Leberf lecke untersucht und bewertet. Mit dem sogenannten Auf lichtmikroskop können Mediziner:innen nicht nur Details an der Oberf läche von verdächtigen Pigmentmalen erkennen, sondern es ermöglicht auch die Darstellung tieferer Hautschichten. Die Haut wird dabei mit einer speziellen Lupe, dem Dermatoskop, untersucht.
Das Automatische Total Body Mapping (ATBM) ist eine digitale Ganzkörper-Fotografie, bei der mit einer speziellen Kameraanlage in kurzer Zeit standardisierte Aufnahmen des gesamten Körpers gemacht werden. Das System dokumentiert alle Pigmentmale, Muttermale und andere Hautveränderungen auf der Hautoberf läche. Die Aufnahmen werden regelmäßig mit vorherigen Bildern verglichen, um neue oder veränderte Muttermale schnell zu identifizieren. Zur Unterstützung der Diagnose liefern Programme wie zum Beispiel der "Mole-Analyzer" einen Malignitäts-Score, das bedeutet, sie geben eine Bewertung ab, ob das Muttermal gutartig, verdächtig oder bösartig sein könnte. Wird dabei ein auffälliges Muttermal entdeckt, wird in der Regel eine Biopsie durchgeführt. Dabei wird ein Stück des betroffenen Gewebes chirurgisch entfernt und zur histologischen Untersuchung an ein Labor geschickt. Die Biopsie liefert eine sichere Diagnose, ob Hautkrebs vorliegt.
Konsequenter UV-Schutz
Neben den regelmäßigen Kontrollen ist naturgemäß konsequenter Schutz vor UV-Strahlung die beste Vorsorge.
- Sonnencreme täglich nutzen: Verwenden Sie eine Creme mit hohem Lichtschutzfaktor - auch an hellen Wintertagen oder bei Outdoor-Aktivitäten.
- Schattige Plätze bevorzugen: Meiden Sie direkte Sonne in den Mittagsstunden zwischen 11 und 15 Uhr, bleiben Sie lieber im Schatten oder Indoor.
- Schutz durch Kleidung: Leichte, langärmelige Stoffe, Kopfbedeckungen und Sonnenbrillen sind zuverlässige Begleiter.
- Solarien meiden: Auch künstliche UV-Strahlung erhöht das Hautkrebsrisiko massiv.
- Kinderhaut besonders schützen: Die Haut von Kindern ist äußerst empfindlich - hier gilt: Sonne nur in Maßen und immer gut geschützt.
SELBST-CHECK MIT DER ABCDE-REGEL
Mit dieser einfachen Methode erkennen Sie verdächtige Hautveränderungen. Treffen ein oder mehrere dieser Punkte zu, lassen Sie die Stelle ärztlich abklären!
A - Asymmetrie Ist das Muttermal unregelmäßig oder asymmetrisch geformt?
B - Begrenzung Sind die Ränder unscharf, gezackt oder uneben?
C -Colour (Farbe) Weist das Muttermal mehrere Farben oder Farbveränderungen auf?
D -Durchmesser Ist es größer als 3 -5 mm oder halbkugelig geformt?
E -Erhabenheit Ragt das Muttermal mehr als 1 mm über die Haut hinaus?