Mit 93 verstorben

Mausi Lugner bis Alfons Haider: So trauern die Promis um Harald Serafin

15.09.2025

Mit Harald Serafin verabschiedet sich ein ganz großer Entertainer von der Bühne. Österreich trauert um "Mister Wunderbar".
 

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Mit 93 Jahren ist Serafin friedlich eingeschlafen, das bestätigte sein Sohn Daniel gegenüber oe24.

Österreich trauert 

Die Trauer in der Society ist groß: oe24 erreichte Alfons Haider: "Mit Harald Serafin hat Österreich einen Mann verloren, der wie kein anderer für Humor, Eleganz und Qualität nicht nur in der Operette, sondern auch in der weiten Schicht der Unterhaltung brilliert hat. In bin tiefer Verbundenheit mit seiner Familie."

Auch Mausi Lugner äußerte sich gegenüber oe24 tief bestürzt: "Es ist so traurig, dass ein ganz großer Österreicher, welcher die Bühnen beherrscht hat, wie kein anderer, von uns gegangen ist. Harald Serafin war immer ein Garant für gute Laune, möge er in Frieden ruhen und mit unseren Richard gemeinsam einen Opernball im Himmel veranstalten."

Birgit Sarata sagte zum Ableben ihres langjährigen Freundes: "Er war ein langjähriger Kollege und ein stattlicher Mann. Wir haben oft miteinander gesungen. Richtig befreundet waren wir aber erst, als wir nicht mehr gesungen haben. Zwei Diven auf einer Bühne sind zu viel. Er war eine große Persönlichkeit. Mörbisch verdankt ihm vieles. Er hat es verstanden, das voll zu bekommen. In letzter Zeit war er schon sehr gebrechlich, aber im Geiste voll fit. Er wird uns allen sehr fehlen." 

"Er war sehr krank"

Friedrich Schiller meint: "Wir kennen ihn natürlich Jahrzehnte von der Bühne und waren auch mit der Familie bekannt. Ein Mann, der immer gut gelaunt war – er war für mich ein Phänomen. Er war wirklich wunderbar."

Marika Lichter sagte bei oe24.TV: "Man kann es gar nicht realisieren. Ich habe irgendwie gedacht, er ist unsterblich. Ich wusste aber schon, dass er ziemlich krank war. Ich kannte Harald seit Ende den 60ern und haben in den 80ern zum ersten Mal auf der Bühne zusammen gespielt. Er war ein guter Ratgeber und wunderbarer Freund. Er war immer gut aufgelegt. Er war einfach wunderbar. Ich habe ihn so gerne gemocht. Wir hatten eine sehr innige Freundschaft." 

Auch in der Politik ist die Bestürzung groß. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sagte: „Harald Serafin war eine der profiliertesten Persönlichkeiten unserer Kulturlandschaft – dem Kulturland Niederösterreich eng verbunden und dem Publikum stets zugewandt."

Bewegtes Leben 

Serafins Leben war von Anfang an von Vielfalt bestimmt: Von seiner Mutter, einer Salzburgerin, erbte er Humor und Leichtigkeit, vom italienischen Vater das Temperament. Ursprünglich sollte der Sohn aus einer Kaufmannsfamilie Arzt werden, doch nach einigen Semestern Medizin fand er seinen Weg zur Musik. In Berlin und Nürnberg ließ er sich zum Bariton ausbilden – und legte damit den Grundstein für eine internationale Karriere.

Nach Engagements in der Schweiz und Deutschland holte ihn Otto Schenk für die Rolle des „Eisenstein“ in Johann Strauß’ „Fledermaus“. Serafin sang an großen Häusern in Wien, in den USA und Japan. 1989 zwang ihn eine Stimmbandoperation zum Rückzug vom Gesang – doch sein Wirken für die Operette war damit nicht beendet.

Ab 1992 in Mörbisch

1992 übernahm er die Seefestspiele Mörbisch und machte sie innerhalb weniger Jahre zum „Mekka der Operette“. Mit großem Gestaltungswillen und Entertainer-Qualitäten führte er das Festival zu Besucherrekorden von über 200.000 Menschen pro Saison. Auch als Intendant ließ er es sich nicht nehmen, selbst auf der Bühne zu stehen und bei Premieren Politiker mit Witz aufs Korn zu nehmen. 2012 verabschiedete er sich nach 20 Jahren mit der „Fledermaus“.

Dancing-Stars-Legende

Ein neues Publikum eroberte Serafin 2006 in der ORF-Show „Dancing Stars“, wo er mit seinem legendären „Wunderbar“ Kultstatus erlangte. Der Spitzname „Mister Wunderbar“ begleitete ihn fortan weit über die Operettenbühne hinaus. Auch in Formaten wie „Serafin on tour“ blieb er als Kulturbotschafter präsent.

Neben der Bühne wirkte er in späteren Jahren immer wieder als Schauspieler – etwa 2015 in Helmuth Lohners letzter Regiearbeit „Schon wieder Sonntag“ in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt.

Harald Serafin war Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2001) und die Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (2007). Unvergessen bleibt er aber vor allem als leidenschaftlicher Künstler, charismatischer Intendant und Entertainer, der Operette, Fernsehen und Theater gleichermaßen prägte.

Österreich verliert mit ihm eine seiner schillerndsten Bühnenfiguren – „Mister Wunderbar“ bleibt unvergessen. 

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