Mörbisch-Legende tot

Große Trauer um "Mister Wunderbar" Harald Serafin (93)

"Mister Wunderbar" ist tot! Der beliebte Entertainer, Schauspieler, Sänger und Intendant der Seefestspiele Mörbisch ist im Alter von 93 Jahren verstorben.

Als "singender Bonvivant" prägte er jahrzehntelang die Wiener Operette, reüssierte als Schauspieler und feierte Erfolge als langjähriger Intendant der Seefestspiele Mörbisch: In den frühen Morgenstunden des Montag starb Harald Serafin nun im Alter von 93 Jahren. Damit hat einer der großen Publikumslieblinge des Landes, der seit seiner Zeit als milder "Dancing Stars"-Juror den Ehrenbeinamen "Mister Wunderbar" trug, der Bühne des Lebens für immer Adieu gesagt 

Serafin ist in den frühen Morgenstunden des Montags in Wien gestorben. Sein Sohn Daniel bestätigte dies gegenüber oe24.

Vielfältiger Werdegang

Serafins Leben war von Anfang an von Vielfalt bestimmt: Von seiner Mutter, einer Salzburgerin, erbte er Humor und Leichtigkeit, vom italienischen Vater das Temperament. Ursprünglich sollte der Sohn aus einer Kaufmannsfamilie Arzt werden, doch nach einigen Semestern Medizin fand er seinen Weg zur Musik. In Berlin und Nürnberg ließ er sich zum Bariton ausbilden – und legte damit den Grundstein für eine internationale Karriere.

Nach Engagements in der Schweiz und Deutschland holte ihn Otto Schenk für die Rolle des „Eisenstein“ in Johann Strauß’ „Fledermaus“. Serafin sang an großen Häusern in Wien, in den USA und Japan. 1989 zwang ihn eine Stimmbandoperation zum Rückzug vom Gesang – doch sein Wirken für die Operette war damit nicht beendet.

Ab 1992 in Mörbisch

1992 übernahm er die Seefestspiele Mörbisch und machte sie innerhalb weniger Jahre zum „Mekka der Operette“. Mit großem Gestaltungswillen und Entertainer-Qualitäten führte er das Festival zu Besucherrekorden von über 200.000 Menschen pro Saison. Auch als Intendant ließ er es sich nicht nehmen, selbst auf der Bühne zu stehen und bei Premieren Politiker mit Witz aufs Korn zu nehmen. 2012 verabschiedete er sich nach 20 Jahren mit der „Fledermaus“.

Dancing-Stars-Legende

Ein neues Publikum eroberte Serafin 2006 in der ORF-Show „Dancing Stars“, wo er mit seinem legendären „Wunderbar“ Kultstatus erlangte. Der Spitzname „Mister Wunderbar“ begleitete ihn fortan weit über die Operettenbühne hinaus. Auch in Formaten wie „Serafin on tour“ blieb er als Kulturbotschafter präsent.

Neben der Bühne wirkte er in späteren Jahren immer wieder als Schauspieler – etwa 2015 in Helmuth Lohners letzter Regiearbeit „Schon wieder Sonntag“ in den Kammerspielen des Theaters in der Josefstadt.

Harald Serafin war Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2001) und die Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (2007). Unvergessen bleibt er aber vor allem als leidenschaftlicher Künstler, charismatischer Intendant und Entertainer, der Operette, Fernsehen und Theater gleichermaßen prägte.

Österreich verliert mit ihm eine seiner schillerndsten Bühnenfiguren – „Mister Wunderbar“ bleibt unvergessen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten