Talk zum Todestag
Udo Jürgens - jetzt spricht sein bester Freund: „Er war kein Heiliger!“
20.12.2025Pepe Lienhard feiert den unsterblichen Udo Jürgens mit dem Konzert-Spektakel „Da Capo“ (20. Februar, Wien, Stadthalle) und mit dem ganz persönlichen oe24-Interview zum 11.Todestag von Udo Jürgens
Am 20. Februar bringt Pepe Lienhard, der langjährige Wegbegleiter von Udo Jürgens, das virtuelle Konzert-Spektakel „Da Capo“ mit allen Hits in die Wiener Stadthalle (Bestpreistickets auf ticket24.at). Im oe24-Interview zum 11.Todestag von Udo Jürgens (Sonntag) spricht Udos bester Freund über…
… das Wien-Konzert: "Da Capo Udo Jürgens" ist eine ganz spezielle Show, weil Udo wirklich wieder dabei ist. Er kommt von der großen LED-Wand, also wie früher in den Konzerten auch. Es ist alles qualitativ hochwertig und schön. Selbst die größten Kritiker sind begeistert. Denn es steckt viel Herzblut dahinter. Wir werden auch viele Hits, die Udo bei seinen letzten Tourneen nur als Medley spielte in voller Länge liefern. „Mit 66 Jahren“ etwa, oder „Aber bitte mit Sahne“.
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„Viel Herzblut!“ Lienhard bringt Udo Jürgens zurück in die Stadthalle
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…Udos Wien-Liebe: Die Stadthalle war für Udo immer ein sehr emotionaler Ort. Er gab Tausende von Konzerten. Doch in Wien fühlte er sich stets besonders wohl. Dort wollte er besonders erfolgreich sein.
… Udos nach wie vor andauernde Popularität: Er hat mit seinen über tausend Liedern für jeden ein Lied geschrieben. Sei es das Thema Scheidung, sei es das Thema erste Liebe, Probleme mit den Kindern, Probleme mit den Frauen, Probleme mit den Männern, Er hatte zu allem ein Lied und ein gutes Händchen für die Texte. Das alles zusammen macht einfach diese Unsterblichkeit aus. Dazu hat er sein Publikum extrem ernst genommen und war immer pünktlich. Er war in den 37 Jahren unserer Zusammenarbeit nicht einmal eine Minute zu spät beim Soundcheck!
... seine Freundschaft zu Udo: Wir waren nicht nur per Du, sondern auch auf Augenhöhe. Er hatte einen großen Respekt vor seinen Musikern und war nie ich-bezogen.
… die letzte Tour: Er war 80, da swingt man nicht mehr rum wie ein 20-Jähriger rum. Aber Udo war sehr fit und hatte noch so viele große Pläne. Selbst am letzten Abend vor seinem Tod, wo wir noch gemeinsam essen waren, haben wir Pläne geschmiedet ohne Ende. Eine Tour mit Symphonieorchester zum Beispiel.
"Sein Tod war ein super Abschied!"
… Udos Tod: Ich war am Spazieren im Wald mit meinem Hund, da ruft meine Frau an und sagt, „Udo ist umgefallen.“ Ich bin dann sofort ins Spital gerast, aber da war er leider schon tot. Das war schon heftig. Doch man muss natürlich auch als Freund sagen, dass das ein super Abschied war. Man kann nicht besser abtreten. Ihm ist das Negative vom Alter, dass er vielleicht im Rollator oder gar im Rollstuhl auftreten muss, erspart geblieben. Ich hätte natürlich auch das mit ihm durchgezogen, aber so ist ihm das alles erspart geblieben und er ist deshalb auch in unser aller Erinnerung noch fit: Man kennt nur den vitalen Udo, man kennt keinen alten Udo.
… die ewigen Erbstreits: Ich habe Gott sei Dank nichts damit zu tun. Das musikalische Erbe sollte aber nicht irgendein Manager überhaben, sondern das müssen die Kinder machen. Das ist Musik von ihrem Papa. Und die nehmen das wahr und mit sehr viel Respekt gegenüber dem Werk von ihrem Vater.
… den Song Contest in Wien: Da sollte man Udo auf jeden Fall feiern. Er war ja der erste Österreicher, der den Grand Prix gewonnen hat. Zu diesem Thema wird sich der ORF schon etwas einfallen lassen und wenn man mich da dabei haben will, dann werde ich auf jeden Fall dabei sein.
Pepe Lienhard mit oe24-Reporter Thomas Zeidler-Künz
… die Gretchenfrage: Was würde Udo heute machen: Er würde garantiert noch immer Musik machen. Das ist keine Frage. Und er würde sicher noch auf die Bühne gehen. Und er hätte auch noch viel zu sagen. Er war ja sehr interessiert daran, was in dieser Welt vorgeht. Und hat dazu immer die richtigen Worte gefunden.
"Die Frauen haben es Udo immer leicht gemacht!"
… Udos viele Frauengeschichten: Es ist schon ein bisschen ruhiger geworden am Schluss. Auch naturgegeben. Aber wir haben die wilden Zeiten schon noch erlebt. Udo war kein Heiliger, aber er ist immer dazu gestanden. Er hat immer gesagt: „Ich kann nicht treu sein.“ Man muss aber schon auch sagen: Die Frauen haben es ihm immer auch sehr leicht gemacht.
Interview: Thomas Zeidler-Künz