Preis von Narrenverein

Nazi-Streit um Gabalier-Orden: 'Dreht mir Magen um'

29.01.2019

Karl-Valentin-Orden für den Volks-Rock’n’Roller sorgt in Deutschland für Skandal.

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Ein großer Polit-Eklat um Andreas Gabalier  (34) braut sich in München zusammen. Am Wochenende will ihn die Faschingsgesellschaft Narrhalla mit dem renommierten Karl-Valentin-Preis auszeichnen – vor ihm bekamen den schon Til Schweiger, Thomas Gottschalk und auch Bruno Kreisky. Das löste aber eine Welle der Empörung aus. Von einem „schockierenden Fehlgriff“ spricht der einstige Oberbürgermeister Christian Ude.

Faschismus-Vorwürfe

Der Nachlassverwalter der Familie Valentin, Gunter Fette, erhebt sogar Faschismus-Vorwürfe: „Es ist nicht hinzunehmen, dass Gabalier mit seinem ­offenkundigen Spiel mit ­faschistischen Symbolen, seiner Frauenfeindlichkeit und seiner Homophobie mit dem Namen Karl Valentin in Verbindung gebracht wird.“ Via Welt und BR hat sich auch die Direktorin des Valentin-Karlstadt-Musäums, Sabine Rinberger, zu Wort gemeldet: "Da dreht's mir nicht nur den Magen um, da zerspringt mir das Herz." Diese Entscheidung habe jede Grenze überschritten; Karl Valentin sei der größte Künstler, den München je hervorgebracht hat, und Gabalier habe mit dessen Kunst nichts zu tun.

Konter des Vereins

Narrhalla kontert, man habe Gabalier nominiert, weil sich Karl Valentin selbst „zeitlebens als Volkssänger sah“. Außerdem sei der Gabalier-Song "A Meinung haben" ein „Loblied auf das Andersdenken“. Auch Strache springt für Gabalier in die Bresche: „Das ist schon pathologischer Hass gegenüber andersdenkenden Kunstschaffenden“, postet er empört auf Facebook.

Im Juni noch von 80.000 Fans in München gefeiert

Die Kritik am Austro-Sänger kommt nicht von Ungefähr. Im Juni 2018 rockte er vor 80.000 Fans sein Open Air im Münchner Olympiastadion. In Bayern ist Gabalier ein gefeierter Star – und das ruft Gegner auf den Plan.

Gabalier selbst, der heute beim Schladminger Nightrace erwartet wird, hat darauf noch nicht reagiert.

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