Schicksal

Tragisches Familien-Drama prägt Fürstin Charlène: "Schmerz vergeht niemals"

11.09.2025

Die Fürsten-Gattin versucht alles, um weitere Kinder vor demselben Schicksal zu bewahren. Sie erzählt erstmals von ihrem großen Trauma. 

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Mehr als 200 Menschen sind in diesem Sommer in Frankreich ertrunken – eine Zahl, die Fürstin Charlène von Monaco tief bewegt. Die Frau von Fürst Albert (67) weiß aus eigener Erfahrung, wie grausam ein solcher Verlust sein kann. Ihr Cousin Richard ertrank im Alter von nur fünf Jahren in Südafrika. „Es war verheerend für unsere ganze Familie. Ich glaube nicht, dass dieser Schmerz jemals ganz vergeht“, erzählt sie im Gespräch mit Ouest-France.

„Wasser muss ein Ort der Freude bleiben“

Erschütternde Einzelfälle – ein vierjähriger Bub in der Gironde, ein elfjähriges Kind mit Behinderung bei Paris, ein junger Mann in der Loire-Atlantique – stehen exemplarisch für die alarmierende Statistik. „Ich bin zutiefst besorgt über den starken Anstieg der Ertrinkungsunfälle. Ja, ein Großteil dieser Tragödien wäre vermeidbar. Hinter jeder Zahl verbirgt sich eine zerstörte Familie“, so die 47-Jährige.

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Trotz des persönlichen Dramas liegt ihr viel daran, das Element Wasser positiv zu besetzen: „Wasser muss ein Ort der Freude bleiben, nicht der Trauer. Wer schwimmen kann und die Sicherheitsregeln kennt, verringert das Risiko erheblich.“

Grundrecht?

Fürstin Charlène weiß: Prävention bedeutet mehr als nur Warnschilder. „Es geht darum, Kinder frühzeitig ans Wasser heranzuführen und auch Erwachsenen klarzumachen, wie schnell und lautlos eine Gefahr entstehen kann.“

Mit ihrer Stiftung engagiert sie sich seit Jahren weltweit für Schwimmausbildung und Sicherheit im Wasser. Mehr als 455.000 Menschen in 44 Ländern wurden bereits erreicht. Doch Charlène will weitergehen: „Schwimmen zu lernen sollte ein Grundrecht sein, genau wie Lesen zu lernen.“ Besonders Kinder aus ärmeren Familien sollten kostenlosen Zugang zu Kursen und Schwimmbädern bekommen.

 


 

Von mobilen Pools bis Rettungsschwimmern

Wo es an Infrastruktur fehlt, setzt ihre Stiftung auf kreative Lösungen: mobile Becken, sichere Zugänge zu Flüssen oder temporäre Schwimmbäder mitten in Dörfern. Ebenso wichtig sei die Ausbildung von Rettungsschwimmern. „Nur wer vorbereitet ist, kann im Notfall Leben retten.“

Jacques und Gabriella

Monaco selbst ist mit hochwertiger Infrastruktur und strenger Überwachung zwar gut ausgestattet, doch die Fürstin warnt: „Nirgendwo ist man vollkommen sicher. Wo Wasser ist, lauern Gefahren.“

Ihre eigenen Kinder, die Zwillinge Prinz Jacques und Prinzessin Gabriella (10), sind bereits sichere Schwimmer. „Nicht, um sportliche Erfolge zu feiern, sondern um sich im Wasser frei bewegen zu können. Früh schwimmen lernen bedeutet Respekt vor sich selbst und dem Element. Schwimmen ist ein Geschenk fürs Leben.“

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