"Feuerteufel"

Wotan Wilke Möhring über sein Tatort-Debüt

25.04.2013

Am 28. April ermittelt Kommissar Thorsten Falke zum ersten Mal im ORF.

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© ORF/ARD/Christine Schröder
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Der deutsche Schauspieler Wotan Wilke Möhring hat am 28. April um 20:15 Uhr auf ORF 2 Premiere als "Tatort"-Ermittler Thorsten Falke.  Im dpa-Interview spricht er über das Kulturgut "Tatort", seine Jugendsünden und das Duell mit Til Schweiger.Doch zuvor gibt es einen kleinen Einblick in seinen ersten Fall.

Möhring ermittelt im Fall "Feuerteufel"
Nicht zum ersten Mal brennt in einem noblen Stadtteil von Hamburg nachts ein Auto. Nur diesmal passiert, was schon lange befürchtet wurde: Eine Frau stirbt, die offensichtlich in ihrem Wagen eingeschlafen war und die sich nicht rechtzeitig aus dem brennenden Auto retten kann. Kommissar Thorsten Falke übernimmt die Ermittlungen und sieht sich mit einer explosiven Stimmung in Hamburg konfrontiert. Eine Bürgerwehr bildet sich, die autonome Szene ist in Aufruhr und es brennt weiter. Hilfe bei den Ermittlungen bekommt Falke von der jungen Ermittlerin Katharina Lorenz. Als Expertin im LKA ist sie zuständig für die Bearbeitung von Brandfällen. Aber je mehr Zeit es braucht, den Fall zu lösen, desto mehr gerät die Stimmung außer Kontrolle. Der erste Tatort-Fall des neuen Teams aus Hamburg wird somit mehr als nur kniffelig. Wenn Sie wissen wollen, wie sich Wotan Wilke Möhring als Spürnase schlägt, sollten sie am 28. April ab 20:15 Uhr ORF 2 eingeschalten haben. Da feiert der Mime seinen Einstand im Ermittler-Team in Hamburg.

Hier das Interview mid der dpa

dpa: Seit vergangenem Sommer stehen die neu ernannten "Tatort"-Ermittler Schweiger und Möhring im Medienfokus. Empfinden Sie das noch als angenehm und angemessen?

Möhring: "Ich glaube, bei Til und mir ist es die besondere Situation: Beide ermitteln in Hamburg und das fast zeitgleich, beide sind befreundet und haben schon zusammen gespielt. Das ist natürlich ein Anlass, da mal nachzuhaken und eine spannende Duell-Situation herzustellen. Das verstehe ich schon. Außerdem ist das hier nicht irgendein Format, sondern wir reden vom 'Tatort'. Der hat diese große Gemeinschaft hinter sich versammelt, ist ein Kulturgut, ein Teil deutscher Fernsehgeschichte. Für mich war es sehr berührend zu sehen, wie viele sich darauf gefreut haben, dass ich diese Rolle übernehme."

dpa: Ihr Ermittler Thorsten Falke ist in Hamburg-Billstedt aufgewachsen, kennt sich also aus mit den Problemen und dem Jargon der Straße. Wie gebrochen ist er - und warum ist er überhaupt zur Polizei gegangen?

Möhring: "Falke ist aus schlichten Verhältnissen - aber nicht aus einem Problemhaushalt, er wurde nicht geschlagen oder sonst was. Auf der Straße in Billstedt, da musst du dich entscheiden für die eine oder andere Seite. Da lernst du, dich auf eine bestimmte Art zu behaupten - innerhalb von ein paar Sekunden weiß man, wie man jemanden anpacken muss oder ansprechen darf - oder lieber nicht. Willst du zu denen gehören, die Drogen verticken, oder zur anderen Seite? Falke hat sich eben für die andere Seite entschieden."

dpa: Ihr eigener Vater war Offizier, später Unternehmensberater. Hat das auf andere Art bei Ihnen auch einen Sinn für Ordnung geweckt?

Möhring: "Aber hallo - ich war, das wurde ja schon häufig publiziert, früher Punk. Ich wollte genau dagegen aufbegehren und die Grenzen infrage stellen, die Ordnung uns vorgibt. Ich bin mit dem Gesetz in Konflikt geraten, unvermeidbar, wenn man Grenzen auslotet. Und mein Charakter lässt mich noch immer die Frage stellen: Macht die Ordnung, die uns auferlegt wurde, Sinn? Wo sie keinen Sinn macht, muss sie hinterfragt werden. (...) Diese tief gefühlte moralische Ebene, die hat - bei all seiner Schnodderigkeit - auch Falke. Der ist im Grunde genommen eine ehrliche Haut, den Dinge stören. (..) Mit Sicherheit gibt es hier charakterliche Überschneidungen zwischen Falke und mir."

Info
"Tatort - Feuerteufel", am 28. April, ab 20:15 Uhr auf ORF 2.

© Reuters

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