Winter-Prognose

Laut Bauernregel: Warum Nebel im November ein gutes Zeichen ist

13.11.2025

Bauernregeln gehören zum kulturellen Gedächtnis des ländlichen Lebens. Bevor es Wetter-Apps gab, beobachteten Landwirte den Himmel, die Pflanzen, Tiere und das Verhalten der Natur. Aus diesen jahrzehntelangen Erfahrungen entstanden kurze Sätze, die halfen, Wetterverläufe einzuschätzen.

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In vielen Teilen Österreichs zeigt sich der November von seiner typischen Seite: Die Luft ist feucht, der Himmel verhangen, und dichte Nebelfelder ziehen durch Stadt und Land. Kein klarer Sonnentag in Sicht – stattdessen eine ruhige, gedrungene Stimmung, die sich über Tage hinweg ziehen kann.

In solchen Momenten fällt es leicht, an alte Wetterweisheiten zu denken, etwa an die Bauernregel:

„Viel Nebel im November, viel Schnee im Winter.“

Diese kurze, eingängige Reimform soll ausdrücken, dass ein nebliger November auf einen potenziell schneereichen Winter hindeutet. Doch was steckt eigentlich dahinter – und darf man sich wirklich auf eine weiße Winterlandschaft freuen, wenn der Nebel jetzt nicht weichen will?

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Was bedeutet die Bauernregel?

Die Regel besagt im Grunde: Je mehr Nebeltage es im November gibt, desto schneereicher soll der Winter ausfallen. Aktuell ist Österreich – vor allem in den Niederungen und Tälern – fast täglich von dichten Nebelfeldern eingehüllt. Vom Wiener Becken über das Mostviertel bis ins Innere Salzkammergut zeigt sich die Sonne nur selten.

Das würde, nach alter Lesart, auf einen klassischen, kalten und schneereichen Winter hindeuten. Und tatsächlich gibt es meteorologisch eine gewisse Logik dahinter: Nebel entsteht häufig bei stabilen Hochdrucklagen mit wenig Wind – typische Wetterverhältnisse, die sich im Winter leicht in Kälteperioden mit Schnee verwandeln können. Ein ruhiger, nebliger November kann also darauf hinweisen, dass sich auch die kommenden Monate eher winterlich präsentieren, anstatt stürmisch und wechselhaft.

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Was sagt die Wissenschaft dazu?

Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Die moderne Wetterforschung sieht keinen direkten Zusammenhang zwischen der Zahl der Nebeltage und der Schneemenge. Dennoch beobachten viele, dass sich stabile Hochdruckwetterlagen – wie jene, die im November für Nebel sorgen – mitunter über Wochen halten können. Wenn dann kalte Luftmassen aus dem Norden dazustoßen, kann das durchaus für Schneefall sorgen.

Kurz gesagt: Die Bauernregel ist keine Garantie für einen weißen Winter, aber auch kein völliger Aberglaube. Sie spiegelt ein Naturgefühl wider, das viele heute wieder suchen: Das genaue Beobachten und Deuten der Jahreszeiten.

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Ein bisschen Hoffnung darf sein

Ob es heuer wirklich viel Schnee geben wird, bleibt also abzuwarten. Aber wenn uns der November schon in Nebel hüllt, dann dürfen wir zumindest hoffen, dass die alte Wetterweisheit uns bald mit weißen Landschaften und winterlicher Stimmung belohnt.

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