Neues Album
Ina Müller (60) braucht 13 Männer zum Glücklichsein
16.11.2025Zum 60. Geburtstag macht sich die deutsche Kult-Talkerin Ina Müller ein verspätetes Geschenk: ihr neuntes Album „6.0“. Wegen ihres Alters fühle sie sich übrigens manchmal diskriminiert, wie sie sagt.
Wer „Inas Nacht“ kennt, der weiß: Ina Müller – Hamburgerin mit plattdeutschem Zungenschlag, Sängerin, Moderatorin, Entertainerin – ist eine Frau, die laut lachen kann, direkt anspricht, was ist, und musikalisch zugleich zart und gnadenlos ehrlich ist. So ehrlich wie auch meist ihre Star-Gäste beim Bier an Inas TV-Tresen.
"Bäm! Das ist mein bestes Update bisher"
Neben dem coolen Tratsch begeistert Müller mit ihrer Musik. Im Juli feierte die vierte von fünf Töchtern einer Bauernfamilie ihren 60. Geburtstag – jetzt ist das Geschenk an ihre Fans erschienen: ihr neuntes Album mit dem selbsterklärenden Titel „6.0“. „Bäm! Das ist mein bestes Update bisher“, sagt sie selbst und erzählt ganz offen, wie die 13 Songs über das Älterwerden, Ehrlichkeit, Humor und Lebenserfahrung entstanden: in drei Wochen auf Mallorca, gemeinsam mit Texter und Komponist Frank Ramond.
Das Album entstand unter Alkoholeinfluss
„Da war so ein schöner Garten, Meeresrauschen und jeder packte seine Ideen auf den Tisch. Das hat echt Spaß gemacht“, so die Sängerin. „Wir haben das Album unter leichtem Alkoholeinfluss geschrieben – mehr als mir lieb gewesen wäre...“ Das Ergebnis ist eine gewohnt launige Reflexion über das Leben, das Ina Müller von der ausgebildeten pharmazeutischen Assistentin in einer Apotheke zur Kabarettistin machte. Der Rest ist Showgeschichte und brachte der wortgewandten Hamburgerin unzählige Preise, darunter vier ECHOS ein.
Ina Müller spricht über Altersdiskriminierung
Musikalisch schlägt Ina Müller Brücken zwischen Chanson-, Pop- und Singer-Songwriter-Elementen. „Ina Müller 6.0 ist keine Schmonzette, kein Kitsch, kein Kuschelrock...“, beschreibt sie es selbst. Es dreht sich um freie und enttäuschte Liebe, vor allem aber auch um Selbstliebe und die Herausforderung, sich selbst genug zu sein. Dass sie sich mit 60 Jahren „stark und frei“ fühlt, betont die Sängerin im Interview mit dem „Playboy“, in dem sie auch über das brisante Thema Altersdiskriminierung spricht. „Mir hat es noch nie wehgetan, älter zu werden. Ich habe mich in meinem Leben nie als Frau diskriminiert gefühlt“, so Müller im Talk. Doch nun bemerke sie, dass das Alter in unserer Gesellschaft nicht mehr automatisch Respekt garantiert. „Früher fanden wir Ältere eher egal, aber wir haben sie nicht gehasst. Heute ist der Respekt oft weg.“ Ein Stechen im Herzen würde sie regelrecht verspüren, wenn sie als „Karen“ abgestempelt werde, „mit Haaren auf den Zähnen und der Oberlippe, die den ganzen Tag Prosecco säuft, nur Facebook kennt, sich über alles aufregt, aber von nichts ‚ne Ahnung hat.“
Das Älterwerden habe ihr nie wehgetan, „aber es wäre toll, wenn das Alter in unserer Gesellschaft als ein bisschen cooler gelten würde. Das ist das Einzige, was mich gerade wirklich stört“, verrät die Talkerin, die auch festhält: „Alle wollen 120 werden, aber ich bitte nicht!“
Ihre Liebe zum Leben spürt man dennoch in jedem Ton der Norddeutschen, die sich schon früh dagegen entschied, Kinder zu bekommen. „Ich bin erst mit 30 auf die Bühne. Da heiraten andere Frauen und kriegen Kinder. Ich musste mich halt entscheiden. Also Kinder wohl jetzt nicht...“, wie sie in einer TV-Doku anlässlich ihres Geburtstags verriet. Dass ihre Liebe zu dem 17 Jahre jüngeren Musiker Johannes Oerding 2023 nach zwölf Jahren zu Ende ging, tut vielen leid, galten die beiden doch als Traumpaar schlechthin. Doch wie singt „Ina Müller 6.0“ auf ihrem neuen Album so treffend: „Es braucht mindestens 13 Männer, um glücklich zu sein...“