Bauarbeiter als Held

4-jähriger Bub trieb im Donaukanal - im letzten Moment gerettet

13.06.2025

Dramatische Lebensrettung in Wien: Passanten sahen ein lebloses Kleinkind im Donaukanal treiben, ein Bauarbeiter fischte den Buben im allerletzten Moment aus dem Wasser, der Sohn eines syrischen Paares konnte reanimiert werden - doch die Eltern meldeten sich erst 9 Stunden später!

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Wien. Unfassbar viele Schutzengel und offenbar sehr nachlässige Eltern hat dieser 4-Jährige, der Donnerstag kurz vor Mittag aus noch nicht geklärter Ursache in den Donaukanal gefallen war, mit der Strömung forttrieb und sicherlich ertrunken wäre - wenn nicht ein Bauarbeiter, der zufällig gerade auf einem Boot beschäftigt war, schnell hinfuhr, den Buben aus dem Wasser zog und sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begann.

Die Berufsrettung konnte das erfolgreich reanimierte Kind übernehmen und ins AKH bringen. Der Kleine befindet sich nach wie vor im Spital. Er steht unter Schock, ist aber wieder ansprechbar und konnte seinen Vornamen sagen. Ob und wann er zu seinen Eltern zurückkommt, ist ungewiss - denn in der Zwischenzeit hat sich Folgendes zugetragen:

Aufgrund der fehlenden Deutschkenntnisse des Buben stellte sich die Suche der Polizei nach den Eltern als schwierig heraus. Diese meldeten ihren Sohn erst gegen 21.00 Uhr bei einer Polizeiinspektion in Wien-Brigittenau als vermisst. Der Vater, ein Syrer, der mittlerweile die österreichische Staatsbürgerschaft hat und die ebenfalls aus Syrien stammende Mutter - beide wohnen mit einem weiteren Kind nahe des Pratersterns in der Leopoldstadt - gaben an, dass die Frau mit dem Sohn spazieren war und den Vierjährigen plötzlich nicht mehr finden konnte.

Auf die Frage, warum sie erst so spät Alarm schlugen, meinten die beiden zunächst, dass der Sohn eh erst seit zwei Stunden abgängig gewesen sei. Als die Beamten konterten, dass der Bub bereits zu Mittag gefunden worden war, änderten die Eltern ihre Aussage und behaupteten nun, dass sie nach ihrem Kind gesucht hätten und so aufgewühlt gewesen seien, dass sie ganz darauf vergessen hätten zur Polizei zu gehen. 

Daraufhin wurde die 42-jährige Mutter wegen Vernachlässigung einer unmündigen Person angezeigt Zudem wurde die Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) der Stadt Wien über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. Ingrid Pöschmann, Sprecherin der MA 11, sagte gegenüber oe24, dass derzeit eine Gefährdungsabklärung stattfinde. Die Kinder- und Jugendhilfe sei seit Donnerstag auch mit dem Spital im Austausch.
 

 

 

 

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