Weil ein Ghanaer es gewagt hatte, sich mit einer Tschetschenin, mit der in die Klasse geht, zu treffen, um zu lernen - wurde der "Nachhilfelehrer" vom Bruder seiner Mitschülerin und dessen Sittenwächter-Gang überfallen, beraubt und verprügelt. Auch das Mädchen (17) wurde malträtiert.
Wien. Für die Polizei begann der Einsatz wegen einer eskalierenden Frage der Ehre Dienstagnachmittag in einer Grünanlage bei den Wohnbauten in der Pastorstraße in Floridsdorf. Dort hatten sich ein 18-jähriger Afrikaner und eine Klassenkameradin, wie beide versichern, zum Lernen getroffen.
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Plötzlich wurde das Paar von mehreren jungen Männern umringt und bedroht. Die Angreifer (allesamt Tschetschenen wie das Mädchen) schlugen auf den 18-Jährigen ein und raubten seinen Rucksack, sein Mobiltelefon und seine Geldbörse. Das Opfer erlitt bei dem Angriff mehrere Gesichts- und Schädelprellungen und wurde nach erfolgter notfallmedizinischer Erstversorgung durch die Berufsrettung Wien in ein Spital gebracht.
Wenig später ging ein weiterer Notruf bei der Polizei ein, nachdem eine junge Frau von ihrem Bruder in der gemeinsamen Wohnung im 21. Bezirk geschlagen worden war. Im Zuge der Sachverhaltsklärung stellte sich heraus, dass es sich bei dem zweiten Prügelopfer - das unzählige Hämatome und Kratzer erlitten hatte - um eben jene Tschetschenin handelte, die sich zuvor mit dem Ghanaer in der Pastorstraße getroffen hatte.
17-Jährige wird jetzt vor Clan versteckt
Gegenüber den Beamten gab die völlig eingeschüchterte junge Frau an, dass ihr 20-jähriger Bruder an dem Raub beteiligt gewesen sei und sie dann zuhause attackiert habe: "Du darfst nur Tschetschenen treffen und sonst niemanden, hats du verstanden!" Gegen Sittenwächter-Bruder, der die Wohnung bei Eintreffen der Beamten bereits verlassen hatte, wurde ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen. Er wurde wegen des Verdachts des Raubes und der Körperverletzung angezeigt. Die verängstigte verletzte Schwester wurde aus dem Familienverband herausgenommen und von Polizei und Jugendamt in eine sichere Unterbringung gebracht.