Schlimme Schicksalsschläge für drei Familien in nur wenigen Tagen: Am Montag wurde ein 6-jähriger überrollt, am Donnerstag passierte ebenfalls in OÖ ein fast identischer Unfall mit ein 6-Jährigen in Ottensheim. Am selben Tag wurde ein 7-Jähriger in Tirol von einem Lkw getötet.
OÖ, Tirol. Die unheimliche Todesserie nahm Montagnachmittag in Eferding ihren Lauf: Eine 27-jährige Afghanin aus dem Ort war mit ihren beiden Söhnen unterwegs gewesen. Ihr 6-jähriger Sohn Benjamin fuhr auf einem Kinderfahrrad und befand sich etwa 15 Meter von seiner Familie entfernt. Dabei radelte der Bub allein voraus - und in die dortige Eisenbahnkreuzung, die mit keinem Schranken, sondern nur mit einer Lichtsignalanlage gesichert ist. Und die zeigte für Querende Rot. Zeitgleich näherte sich ein Triebfahrzeug der Linzer Lokalbahn, wobei der 56-jährige Lenker die Karambolage Vollbremsung nicht mehr verhindern konnte: Benjamin wurde vor den Augen seiner entsetzten Mutter und des Bruders (8) erfasst und meterweit mitgeschleift. Er starb noch vor Ort.
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Fall 2: Der sechsjährige Paul wurde vor den Auge seines Vaters und der Schwester in Ottensheim von einer Garnitur der Mühlkreisbahn erfasst. Der Bub starb im Spital.
Nur drei Tage später kam es gerade einmal 20 Kilometer von Eferding entfernt in Ottensheim zu einer fast identen Tragödie um den 6-jährigen Paul. Der Bub war mit seinem Kinderfahrrad ebenfalls vorausgefahren, sein Vater radelte mit einem Anhänger, in dem die jüngere Tochter saß, hinterher. Auf Höhe der Eisenbahnkreuzung Linzer Straße Richtung Hambergstraße, die mit Rotlicht geregelt und zu dem Zeitpunkt Rot zeigte, lenkte zeitgleich Paul sein Fahrrad zunächst über die dortige Straßenkreuzung und überquerte im Anschluss gleich - quasi in einem Schwung - die beinahe angrenzende Eisenbahnkreuzung. Der Bub wurde vor den Augen seiner Familie von einer von rechts kommenden Lok erfasst.
Der aufgeweckte Kleine erlitt dabei schwere Verletzungen und wurde vom Notarzt ins Krankenhaus eingeliefert. Sowohl die Angehörigen als auch der Lokführer erlitten einen schweren Schock und wurden vom Kriseninterventionsteam betreut. Tragischerweise verstarb der Bub trotz aller Bemühungen der Ärzte.

Fall 3: Hier in der Südtiroler Siedlung in Wörgl wurde ein 7-Jähriger, der mit seinem Freund auf dem Weg in Schule war, von einem Lkw angefahren. Er starb im Krankenhaus.
Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung im Verkehr
Der dritte Fall spielte sich Donnerstagfrüh in Wörgl in einer Sackgasse der Südtiroler Siedlung, die hauptsächlich zum Parken verwendet wird, ab. Zwei 7-jährige Freunde waren um 7.20 Uhr in der Früh auf dem Weg zur und gingen rechts an einem 7,5-Tonner, der zu Ladetätigkeiten vor Ort war, vorbei. Just in diesem Moment nahm der Lkw Fahrt auf - entweder wollte der Fahrer auf engstem Raum wenden oder im Rückwärtsgang aus der Joseph-Haydn-Straße rausfahren. Dabei wurde einer der beiden Buben teilüberrollt. Der genaue Unfallhergang ist noch Gegenstand der Ermittlungen - wobei Fahrlässigkeit seitens des 54-jährigen Chauffeurs nicht ausgeschlossen werden kann.
Der Vater des verunfallten Adriano, ein 34-jähriger Deutscher, der aus der Wohnung in den Hof geeilt gekommen war, leistete seinem Sohn umgehend Erste Hilfe. Der 7-Jährige wurde mit Verletzungen schweren Grades nach der Erstversorgung durch den Notarzt von der Rettung in die Klinik Innsbruck eingeliefert. Dort starb am Abend leider auch der dritte Bub in Serie.
"In solchen Momenten steht alles still"
Ganz Wörgl ist über die Geschehnisse geschockt und trauert mit den Eltern, Großeltern und Geschwistern des Buben, der am Dienstag am Friedhof Süd im engsten Familien- und Freundeskreis beerdigt wird. Bürgermeister Michael Riedhart versucht mit einem berührenden Posting die Stimmung zusammenzufassen: "Heute ist ein junger Mensch in unserer Stadt auf tragische Weise aus dem Leben gerissen worden. Unsere Gedanken und unser tiefstes Mitgefühl gelten der Familie, den Angehörigen und allen, die von diesem unfassbaren Verlust betroffen sind. In solchen Momenten steht alles still."