"Bude eingerannt"
Ischgl wird gestürmt - ausgerechnet wegen eines CNN-Berichts
30.12.2025Tirol ist DER Tourismus-Hotspot Österreichs. Ischgl sowieso - jetzt auch international bekannt als Corona-Spot. Das Blatt hat sich in 5 Jahren allerdings gewendet: vom Corona-Schock zu neuen Besucherrekorden!
2020 war Ischgl das Symbol für den Corona-Ausbruch im Alpenraum – Luxusurlauber flohen, die Zukunft des Skiortes schien ungewiss. Fünf Jahre später zeigt sich ein völlig anderes Bild: Rekordzahlen bei den Gästen zeichnen sich ab. Für Bernhard Zangerl (31), Gastronom und Juniorchef mehrerer Betriebe in Ischgl, ist klar: Auch ein internationaler Medienbericht spielte dabei eine entscheidende Rolle.
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2020 wurde Ischgl unfreiwillig weltweit berühmt
Es ist Ende Dezember, Mittagszeit. Zangerl sitzt im neu eröffneten Edelrestaurant „Prenner“, das seiner Familie gehört. Draußen die Talstation der Fimbabahn, ein paar Schritte weiter das weltbekannte Après-Ski-Lokal „Kitzloch“ – jener Ort, an dem im April 2020 Österreichs Corona-„Patient 0“ identifiziert wurde. Zangerl war damals bereits Chef des Lokals und räumte später ein, zu spät geschlossen zu haben.
Heute blickt er im Gespräch mit "Focus" erleichtert zurück: „Es gab Experten, die sagten, Masken würden uns für immer begleiten. Wie schön, dass sie sich geirrt haben.“
CNN machte Ischgl weltweit bekannt
Was viele überraschen mag: Der damalige Negativ-Ruhm hat sich langfristig sogar in einen Vorteil verwandelt. „Ich werde nie vergessen, wie CNN plötzlich über das ‚Kitzloch‘ berichtet hat“, erzählt Zangerl. „Der Artikel stand riesengroß auf der Startseite – größer als ein Bericht über Trump.“ Während der Pandemie lasen viele Amerikaner erstmals von Ischgl. Mit dem Ende der Reisebeschränkungen folgte die Konsequenz: US-Gäste kamen in Scharen.
„Die Amerikaner rennen uns die Bude ein“, sagt Zangerl. Viele seien überrascht, weil sie sich Ischgl größer vorgestellt hätten – „aber am Ende sind sie begeistert“.