Viele Urlaubsziele leiden unter dem Massentourismus. Viele Regierungen wollen dies mithilfe von höheren Besucherabgaben dagegen ankämpfen.
Auch im Jahr 2026 wird das Reisen wieder teurer. Mehrere Regierungen und Stadtverwaltungen führen im kommenden Jahr neue oder höhere Touristensteuern ein. Mit dieser Maßnahme wollen die Orte die Überfüllung verringern und lokale Dienstleistungen finanzieren. Laut "Business Insider" benutzen die Orte neue Abgaben wie etwa Übernachtungszuschläge, Eintrittsgebühren und Kreuzfahrtgebühren.
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Edinburgh führt neue Steuer ein
Edinburgh ist eine der Städte, die diesen Weg eingeschlagen haben. Sie planen als erste in Schottland eine kommunale Tourismussteuer einzuführen. Urlauber müssen ab Juli 2026 eine Steuer von 5 % auf die Kosten der ersten fünf Übernachtungen zahlen.
Der Stadtrat verteidigt die neue Abgabe. Sie erklären, dass damit die touristische Infrastruktur unterstützt sowie die kulturellen Erben und historischen Stätten geschützt werden. Laut Hochrechnungen soll die Abgabe bis 2029 jährlich bis zu 50 Millionen Pfund einbringen.
Für Berg Fuji wird eine Reservierung benötigt
Auch in Japan wird die Abgabe erhöht. In Kyoto müssen Touristen ab März 2026 eine höhere Übernachtungsgebühr zahlen. Von der Erhöhung sind Zimmer unter 6.000 Yen (ca. 37 Euro) ausgenommen. Sie bleiben bei 200 Yen (ca. 1,25 Euro). Bei Unterkünften zwischen 6.000 und 20.000 Yen (ca. 37 bis 125 Euro) verdoppelt sich die Gebühr auf 400 Yen (ca. 2,50 Euro).
Die Erhöhung trifft vor allem Luxusunterkünfte. Die Steuer für ein Zimmer zwischen 50.000 und 100.000 Yen (ca. 312 bis 625 Euro) steigt von 1.000 auf 4.000 Yen (ca. 25 Euro). Für die teuersten Zimmer über 100.000 Yen (ca. 625 Euro) wird pro Nacht eine Abgabe von 10.000 Yen (ca. 62,50 Euro) verlangt.
Die Stadtverwaltung erwartet, dass die angepassten Gebühren jährlich 12,6 Milliarden Yen (rund 79 Millionen Euro) einbringen werden. Am Berg Fuji ändert sich ebenfalls einiges. Für den Zugang wird eine Voranmeldung benötigt und eine Eintrittsgebühr von 4.000 Yen (etwa 25 Euro) erhoben. Zusätzlich gelten täglich eine Besucherobergrenze sowie verpflichtende Sicherheitsunterweisungen.
Barcelona wird teurer
In mehreren spanischen Städten wird eine Erhöhung der Übernachtungssteuer geplant. In Barcelona zahlen derzeit Gäste in Fünf-Sterne-Hotels und anderen Luxusunterkünften eine regionale Tourismusabgabe von 3,50 Euro pro Nacht. Nun will die Stadtverwaltung die Gebühr verdoppeln. Die Einführung soll frühestens ab April 2026 gelten.
Einführung nach langem Warten
Thailand will ab Mitte 2026 landesweit eine Einreisegebühr für Touristen einführen, so "CN Traveller". Flugreisende müssen dann eine Gebühr von 300 Baht (ca. 7,70 Euro) zahlen. Wer über den Land- oder Seeweg einreist, muss einen niedrigeren Beitrag bezahlen. Von der Gebühr fließen 70 Baht (etwa 1,80 Euro) in eine Kranken- und Unfallversicherung der Besucher ein.
Der restliche Betrag wird für den Ausbau der Infrastruktur sowie Sicherheitsmaßnahmen verwendet. Thailand plant seit Jahren, eine derartige Gebühr einzuführen. Doch dies wurde unter anderem aufgrund der rückläufigen Touristenzahlen immer wieder verschoben. Bis zum 21. Dezember sanken die Besucherzahlen um 7,25 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie das thailändische Ministerium für Tourismus und Sport angibt.
Norwegen, Italien und Griechenland ziehen nach
In Nordeuropa ändert sich auch die Touristensteuer. In Norwegen dürfen ab 2026 die Kommunen selbst entscheiden, ob sie eine Abgabe von 3 % auf Touristenunterkünfte und Kreuzfahrtbesuche erheben wollen. Für die Einführung gelten zwei Voraussetzungen.
Erstens muss eine Genehmigung vorhanden sein und zweitens muss nachgewiesen werden, dass der Tourismus die lokalen Betriebe schadet. Laut "AFAR" und "The Traveler" planen die beliebten Reiseziele wie die Lofoten und Tromsø die Abgabe einzuführen.
In Griechenland und Italien werden die Abgaben ebenfalls erhöht. Griechenland führt eine Ausschiffungsgebühr für Kreuzfahrttouristen ein. Besucher von Santorini und Mykonos müssen in der Hauptsaison bis zu 20 Euro zahlen. In Italien werden in Venedig nun auch Tagesausflügler zur Kasse gebeten. Last-Minute-Gäste müssen eine Gebühr von 10 Euro zahlen.