In Salzburg:

Killer (35) ließ sich von Freundin zum Raubmord chauffieren

08.07.2025

Im Fall des getöteten Möbelpackers Stefan M. (52) in Salzburg-Schallmoos steht jetzt die Mordanklage gegen den mutmaßlichen Täter. Er bestreitet alle Vorwürfe vehement, sprang sogar beim Polizeiverhör aus dem Fenster - doch schließlich packte seine damalige Freundin aus.

Zur Vollversion des Artikels
© Zur Bluttat in der Gabelsberger Straße war es im Mai 2023 gekommen. Kl. Bild: Opfer Stefan M. (wikipedia, oe24)
Zur Vollversion des Artikels

Sbg. Mehr als eineinhalb Jahre nach der brutalen Bluttat an einem 52-jährigen Umzugsprofi in einem Hochhaus in der Gabelsberger Straße in Salzburg nahm die Polizei im Jänner einen Tatverdächtigen fest. Der verdächtige 35-Jährige war zunächst nach einem Einbruch Ende 2024 ausgeforscht und erkennungsdienstlich behandelt worden. Danach führte ein Abgleich seines genetischen Fingerabdrucks in der nationalen DNA-Datenbank zu einer Übereinstimmung mit Spuren am Tatort des Gewaltverbrechens an Stefan M. im Mai 2023 im Stadtteil Schallmoos. Der einheimische Salzburger wurde am 10. Jänner festgenommen und sitzt in U-Haft. Er leugnete lang und hartnäckig, sprang mitten im Polizeiverhör aus dem Fenster, konnte aber schnell wieder gefasst werden - oe24 berichtete.

Nun hat Staatsanwaltschaft Salzburg beim Landesgericht gegen den35-Jährigen Österreicher Anklage wegen des Vorwurfs des Mordes und des schweren Raubes erhoben: Demnach soll sich der Beschuldigte - wie seine damalige Lebensgefährtin gegenüber den Kriminalisten auspackte - in der Nacht vom 30. auf den 31.5.2023 von eben dieser damaligen Partnerin mit deren Auto zur Wohnung des Opfers fahren lassen haben - der Mann hatte einen Tipp von einem Dritten bekommen, dass bei Stefan M. viel zu holen wäre.

Opfer mit  neun Hieben auf den Kopf
und ins Gesicht brutal erschlagen

Der Einbruch verlief wohl anders als geplant - offenbar unerwartet war das Opfer zu Hause gewesen, als der Eindringling über ein Fenster in die Tatwohnung im 3. Stock gelangte. Dort angekommen, griff er Stefan M. von hinten an. Dabei soll er dem Möbelpacker zuerst Schläge mit einem massiven Gegenstand auf den Hinterkopf und anschließend dem bereits am Boden liegenden Opfer weitere wuchtige Hiebe mit dem Tatwerkzeug in den Gesichtsbereich versetzt haben. Laut Anklage drosch er insgesamt neun Mal heftig auf den Gesichts- und Kopfbereich des Opfers ein, wodurch der 52-Jährige tödliche Verletzungen erlitt und verstarb.

Der Angeklagte durchsuchte sodann die Wohnung nach Wertgegenständen. In den frühen Morgenstunden verließ er den Tatort mit dem Mobiltelefon von Stefan M. sowie den erbeuteten Münzen der Sammlung des Opfers. Unter auf der Straße wartete seine damalige Lebensgefährtin im Auto. Mürrisch erklärte er, dass es nicht gut gelaufen sei, und dass er den Mann getötet habe. Gemeinsam flohen sie. 

Den Salzburger erwartet bei einer Verurteilung vor einem Geschworenengericht bis zu 20 Jahre Haft bzw. lebenslang. Sein Verteidiger Kurt Jelinek sagte heute zur APA, dass sich der 35-Jährige (jetzt doch) geständig zeigen werde. Sein Mandant habe ursprünglich einbrechen wollen, der 52-Jährige sei aber überraschend zu Hause gewesen. "Dann ist die Situation eskaliert", erklärte Jelinek.


 Das Ermittlungsverfahren gegen seine damalige Lebensgefährtin wegen des Verdachts des Verbrechens des Diebstahls durch Einbruch als Beitragstäterin und des Vergehens der Begünstigung wird bei der Staatsanwaltschaft Salzburg getrennt geführt.

Zur Vollversion des Artikels